Abendzeitung vom 31.10.2023

AZ-Spezial zur Nachhaltigkeit Ein bisserl besser leben DIENSTAG/MITTWOCH, 31. OKTOBER/1. NOVEMBER 2023 | NR. 251/44 · B88197 | 1,20 EURO | ÖSTERREICH 1,80 EUR | ITALIEN 1,90 EUR TEL. ABO 089.2377-3400 | TEL. ANZEIGEN 089.2377-3300 | WEBWWW.ABENDZEITUNG.DE | ADRESSE GARMISCHER STR. 35, 81373 MÜNCHEN Neureuther Diese Reformen schlägt er vor S. 21 Kinseher Die besten Tipps von der Mama S. 40 HEUTE IN DER AZ Die AZ-Tipps für diese Tage Seite 2 Leserforum Seite 28 Rätsel und Horoskop S. 29, 30 Kino & Theater S. 35, 36 TV-Programm S, 37, 38 Leute Seite 40 NACHRICHTEN kompakt Erderwärmung um 1,5 Grad noch früher LONDON Die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles aus dem Pariser Klimaabkommen könnte noch schwieriger werden als bisher angenommen. Berechnungen mit neuen Daten und verbesserten Modellen kommen zu dem Ergebnis, dass die Menschheit demnach deutlich weniger Kohlendioxid (CO2) ausstoßen darf, als bisher geschätzt worden ist. DAS WETTER 9 8 12 17 Heute Morgen Darum ist diese Abendzeitung grün Es ist bereits das dritte Mal – und damit dürfen wir schon von einer kleinen Tradition sprechen, oder? – dass die Abendzeitung sich ein grünes Gewand zugelegt hat und mit einem grünen statt roten Titelkopf erscheint. Das ist freilich kein parteipolitisches Bekenntnis (und soll es auch nie werden). Sondern ein Hinweis auf die besonderen Inhalte, die unsere Redaktion in den vergangenen Wochen für diese Ausgabe erstellt hat: Der Schwerpunkt der Themen dreht sich um Umwelt- und Klimaschutz, um Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Darum, ein bisserl besser zu leben und sich auch so zu fühlen. Den Impuls, im Alltag mehr für die Umwelt und für sich selbst zu tun, spüren viele Menschen. Dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz mitunter mühsam, strittig und auch teuer sein können – das hat sich in diesem Jahr schon gezeigt. Die Debatte um die Wärmepumpe etwa und das sogenannte Heizgesetz der Bundesregierung haben viele Menschen verärgert; sie fühlten sich bevormundet und finanziell benachteiligt. Darum soll diese Ausgabe der Abendzeitung ein genau gegenteiliges, ein selbstbestimmtes und freiheitlich gutes Lebensgefühl wecken. Diese AZ (die übrigens – wie jeden Tag – zu beinahe 100 Prozent auf Recyclingpapier gedruckt ist) enthält die Tipps, Anregungen und Erfahrungen von Menschen, die aus eigenem Antrieb vorangehen – hin zu mehr Klima- und Umweltschutz. Sie zeigen und erklären, mit welchen – teils ganz simplen und alltäglichen – Maßnahmen jeder für sich einen Beitrag leisten kann: für die Umwelt und fürs eigene gute Gefühl. Gefällt Ihnen die grüne AZ, haben Sie Ideen und Vorschläge für weitere nachhaltige Themen und Geschichten aus und um München? Dann schreiben Sie uns gern an: leserforum@abendzeitung.de Mehr für die Umwelt und sich selbst tun – das wollen viele. Diese AZ möchte dabei helfen „Wir bringen die Natur nach innen“, sagt Claudia Zoric. Sie will ein ökologisches Dschungelbürohaus bauen. Mehr dazu auf Seite 6. Foto: M. Schlüter Efeu – sehr viel besser als sein Ruf Die hohe Kunst des Teilens Hier kann München was lernen Nachhaltig Skifahren – das geht! VON CHEFREDAKTEUR MICHAEL SCHILLING michael.schilling@abendzeitung.de S. 8 S. 13 S. 4 S. 16 FC Bayern So ökologisch ist die Arena S. 21 Wir sind Ihr Spezialist für Kia Elektromobilität. Sportplatzstr. 4 | 85635 Höhenkirchen | Tel: 08102/ 89 58 -265 www.kia-schmid-hoehenkirchen.de Landsberger Str. 432 | 81241 München | Tel: 089/ 45 24 25 -72 www.kia-schmid-muenchen.de Kia EV6 RWD, 77,4-kWh-Batterie (Strom/Reduktionsgetriebe); 168 kW (229 PS): Stromverbrauch kombiniert 16,5 kWh/100 km; CO2-Emission kombiniert 0 g/km. Effizienzklasse A+++. Reichweite1 gewichtet, max. 504 km. Reichweite1 Citymodus, max. 687 km. Kia Sportage Plug-inHybrid 1.6 T-GDI AWDAT (Super/Strom, 6-Stufen-Automatikgetriebe), 195 kW(265 PS); Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 1,1. Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 16,9. CO2Emission: kombiniert 26 g/km. Effizienzklasse: A+++. Kia Niro EV 64,8-kWh-Batterie Vision (Strom/Reduktionsgetriebe); 150 kW (204 PS): Stromverbrauch kombiniert kWh/100 km; CO2-Emission kombiniert 0 g/km. Effizienzklasse A+++. Reichweite1 gewichtet, max. 460 km. Reichweite1 Citymodus, max. 604 km. Kia EV9 GT-line Launch Edition, 99,8 kWh, AWD (Strom/Reduktionsgetriebe); 283 kW (385 PS): Stromverbrauch kombiniert 22,8 kWh/100 km; CO₂-Emission kombiniert 0 g/km. Effizienzklasse A+++. Bis zu 497 km Reichweite1 1 Die Reichweite wurde nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren ermittelt. Die individuelle Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Topografie und Nutzung elektrischer Verbraucher haben Einfluss auf die tatsächliche Reichweite und können diese u. a. reduzieren. Mehr als 50 Jahre nachhaltige Faszination olympiapark.de 4 198819 701204 2 0 0 4 4 Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

2 ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE MÜNCHEN HABIBI KIOSK DER KAMMERSPIELE Indo-helvetische Lesung Er hat mit seinem Debütroman bereits für ordentlich Aufsehen gesorgt und auch Preise eingeheimst, am Dienstagabend ist der Schweizer Autor Ralph Tharayil nun mit „Nimm die Alpen weg“ im Habibi Kiosk der Kammerspiele zu Gast. Der lyrisch geprägte Text erzählt in einzigartigen Sprachbildern und -farben vom Aufwachsen in der Schweiz, wobei auch die Migrationsgeschichte der Eltern aus Indien eine Rolle spielt. Tharayil hat neben seinem Studium auch die harte Schule einer Hamburger Werbeagentur geprägt. Jetzt schreibt er Prosa, Hörstücke und Lyrik. Zur Lesung gibt es ein Gespräch mit Dîlan Z. Çapan, der stellvertretenden künstlerischen Leiterin des Habibi Kiosk. Habibi Kiosk, Maximilianstraße 26, Di 31.10., 19 Uhr, Eintritt frei. Jan Krattiger Nimmt die Alpen weg: der Autor Ralph Tharayil. Foto: Malte Seidel IN BRÜCKENTAGE: Wer Montag und Dienstag frei nahm, hatte eine ganz schön kurze Woche. OUT ZAHNARZTKOSTEN: Bei manchen Problemchen ist man gleich mehr als tausend Euro los. ZAHL 133 060 neue Münchner zählte die Stadt im Jahr 2022. Abgewandert: 111 300. HERR HIRNBEISS Zeichnung: Fr. Bilek „Richtig schee greislig is draußd – Zeit is wordn...“ „Das wird für München wichtig“ Hier erzählen Menschen, was sie bewegt. Heute ist das Bürgermeister Dominik Krause (Grüne). „Warum Klimaschutz so wichtig ist? Wenn wir die Erderwärmung nicht eindämmen, werden Extremereignisse wie Überschwemmungen, Hagel oder Ernteausfälle immer häufiger werden. Das World Economic Forum in Davos schätzt die Klimakrise als die größte Gefahr für die Weltwirtschaft ein. Ein Leben in Wohlstand und Freiheit lässt sich nur aufrechterhalten,wennwir unser Klima und damit unsere Lebensgrundlagen entschlossen schützen. Die Klimakrise wird vor allem arme Menschen ganz massiv treffen, deshalb ist Klimapolitik auch immer Sozialpolitik. München steht ein für Toleranz und Vielfalt.“ Foto/Umfrage: Daniel von Loeper MEIN MÜNCHEN MONACO Frühe Bitte um Stille Die Gesellschaft ist verzankt, Familien und Freundeskreise sind es auch. Bisher bin ich schadensarm vorbeigeschrammt an tieferen Zerwürfnissen, was aber enden könnte, denn mein saisonales Dauerthema ist wieder da. Ich kann gar nicht zeitig genug anfangen mit meinen Bitten, Aufrufen, Argumenten, am letzten Tag dieses unseligen Jahres einen bösen Brauch zu beenden: dass an Silvester keine Raketen mehr in den Himmel zischen, keine Böller mehr böllern, keine Feuerbälle oder Funken funkeln. Denn wir können uns nicht vorstellen, welche Bilder dann viel zu vielen Mitmenschen in den Kopf schießen, Schock und fürchterliche Angst bei Geflüchteten, bei Kriegstraumatisierten: Muss doch nicht sein. Und, ja, auch Tiere geraten in Panik. Also schon heute: Bitte, kauft das Knallzeug gar nicht erst. Für das viele Geld, das Sie da sparen, finden sich sicher sehr schöne Lösungen. Angelika Boese Unsere Tipps für Sie Ein andächtiger Engel am Südfriedhof – Andachten finden über Allerheiligen an vielen Friedhöfen statt. Foto: Sven Hoppe/dpa Thomas Müller ALLERHEILIGEN UND ALLERSEEELEN Gedenken an die Verstorbenen Allerheiligen (seit dem vierten Jahrhundert) und Allerseelen (seit dem 10. Jahrhundert) – zwei hohe Feste im Kirchenjahr. Am 1. November gedenken Katholiken aller Menschen, die in der Kirche als Heilige verehrt werden. Der Tag danach, Allerseelen, ist demGedächtnis aller Verstorbenen gewidmet. Traditionell versammeln sich die Gläubigen freilich bereits Gottesdienst musikalisch unter der Leitung von Domkantor Benedikt Celler mit einer Messe von Joseph Gabriel Rheinberger. An Allerseelen am Donnerstag um 18 Uhr, feiert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, imMünchner Dom ein Requiem für die verstorbenen Bischöfe und Erzbischöfe des Freisinger Bistums. am Nachmittag des Allerheiligentages auf den Friedhöfen zu feierlichen Gottesdiensten und Gräbersegnungen, um ihrer verstorbenen Angehörigen zu gedenken. Den Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom feiert Weihbischof Wolfgang Bischof an Allerheiligen, um 10 Uhr. Der Männerchor des Domchors, die Junge Domkantorei und die Capella Cathedralis gestalten den Schotterpisten und Beachpartys: Nighthawks im Ampere. Foto: Udo Hinz Daniel von Loeper NIGHTHAWKS IM AMPERE Mal sanft und mal explodierend Eine Klangreise der besonderen Art gibt es amMittwoch, Allerheiligen, im Ampere im Muffatwerk: Die Elektro-Jazz Formation Nighthawks gibt dann ihre Art der Musik zum Besten. Die Band überrascht mit einemRausch aus kraftvollenMelodien und guten Grooves. Jazz, Backbeat, Rock und Pop vom Feinsten ist dann mit dem Bassisten Dal Martino und dem Trompeter Reiner Winterschladen auf dem Programm. Der Trompeter gilt dabei als der Geschichtenerzähler, und zwar mal sanft bis hin zu explodierend. Der Veranstalter spricht von einem Ritt durch Straßenschluchten, Scheinwerferkegeln zu Beachpartys über lange Schotterpisten. Viel Spaß! Ampere, Zellstr. 4, Einlass ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr, Karten an der Abendkasse für 30 ₠ IMPRESSUM Abendzeitung München Verlags-GmbH Mitglied der Herausgeber: Prof. Dr. Martin Balle Chefredakteur: Michael Schilling Stellvertretende Chefredakteure: Thomas Müller, Kinga Rustler Chefreporterin: Nina Job Lokales: Sophie Anfang, Felix Müller Politik und Nachrichten: Natalie Kettinger, Lisa Marie Albrecht (stv.) Feuilleton: Volker Isfort, Adrian Prechtel (stv.) Sport: Krischan Kaufmann, Matthias Kerber, Florian Weiß (stv.) Chefreporter Sport: Maximilian Koch Leute: Kimberly Hagen Fotoreporter: Daniel von Loeper Geschäftsführer: Joachim Melzer stv. Verlagsleitung: Dr. Patricia Scherer alle zu erreichen unter: Garmischer Straße 35, 81373 München Anzeigen- und Vertriebsverwaltung: Mediengruppe Attenkofer Ludwigsplatz 32, 94315 Straubing Geschäftsführung dort: Prof. Dr. Martin Balle Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 72; gültig ab 1. 1. 2023. Anschrift Verlag und Redaktion: Garmischer Straße 35, 81373 München Redaktion: Tel. 089/2377-3100, Fax 089/2377-3199, E-Mail: redaktion@az-muenchen.de Anzeigen: Tel. 089/2377-3300, Fax 089/2377-3399, E-Mail: anzeigenverkauf@az-muenchen.de Aboservice: Tel. 089/2377-3400, Fax 089/2377-3499, E-Mail: abo@service-abendzeitung.de Abo: Monatlicher Abonnements-Bezugspreis: Trägerzustellung 39,90 ₠ inkl. gesetzlicher Mehrwertsteuer; Postzustellung 40,90 ₠ inkl. gesetzlicher Mehrwertsteuer Druck: J. 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„Entscheidend ist Sexyness“ Slow Fashion ist nachhaltige Mode. Sie wird aus umweltfreundlichen Materialien zu fairen Arbeitsbedingungen produziert. An der Deutschen Meisterschule für Mode, Roßmarkt 15, entwerfen 90 Modeschülerinnen – und Schüler – zeitgemäßen Style. Ein grüner Lebensstil spielt für die jungen Leute eine große Rolle: mit Recycling und Upcycling von Altkleidern. Bei der Modenschau in der Muffathalle ist das zu sehen: Die letzte Modellkollektion der Meisterschüler bestand komplett aus „Dead-Stock“-Materialien, wie es in der Branche heißt – aus unverkäuflichen, übrig gebliebenen Stoffen, die schon Jahre liegen. Sie wären großenteils in der Müllverbrennung gelandet. Ein Team um Roland Müller-Neumeister hat sie aus dem Müllcontainer gerettet. Der Künstlerische Leiter der renommierten städtischen Münchner Meisterschule für Mode erklärt in der Grünen AZ den Wandel in der Mode-Szene und in der Textilindustrie. AZ: Herr Müller-Neumeister: Tragen Sie Grüne Mode? ROLAND MÜLLER-NEUMEISTER: Ich kaufe immer wieder nachhaltige Lieblingsteile, die unsere Schülern entworfen und genäht haben. Sie sind aus ausgemusterten Stoffen, die Firmen nicht mehr wollten. Meiner modeaffinen Tochter schenke ich Stücke aus diesen Kollektionen. Ich erinnere mich an eine raffinierte Hose, mit tiefen Taschen, versteckt in Falten – Cargo de Luxe! Ihre Füße stecken in Turnschuhen von Veja. Haben Sie andere nachhaltige Accessoires? Der Nachhaltigkeits-Aspekt meiner Garderobe sind Vintage-Teile, die ich seit 30 Jahren trage. In den 90er Jahren war einer meiner Lieblingsdesigner Helmut Lang, der für mich viel zu teuer war. Damals bin ich um seinen Laden im Bayerischen Hof herumgeschlichen, habe die Sales abgewartet. Eine gutgemachte Jeansjacke mit Ledereinsatz stibitzt mir meine Tochter. Meine alte Vintage-Mode wechselt so zur nächsten Generation. Recycling, Upcycling – eine Mission der städtischen Modeschule ist es, die Schülerinnen und Schüler für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Das war einmal Teil der Mission. Im Grunde muss ich 2023 nicht mehr viel machen. Vor vielleicht zwölf Jahren hatte ich ein Upcycling-Projekt mit einem Stylisten, das war noch mühsam. Die Schüler hatten damals noch keinen Bock sich den ollen Klamotten zu befassen. Sie meinten: Wir sind Schneider, wir haben Know-how. Sie fanden die alten Sachen befremdlich – und ich hatte ein schlechtes Gewissen: Was tue ich ihnen hier an? Und wie ist es heute? Heute ist es total gekippt. Unsere Schüler für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren braucht’s nicht mehr. Bei Bewerbungsinterviews kommt bei der Frage: Warum macht ihr Mode? durch die Bank die Antwort: Ich habe schon immer alte Sachen gekauft und umgearbeitet oder Kleidung aus dem Schrank von Mutter und Großmutter aufgetrennt. Das ist der neue Mainstream! Ich habe etwas vom Flohmarkt und mache etwas draus. Nicht: Ich kaufe mir einen schönen Stoff und nähe mir ein neues Sommerkleid. Sie finden, ein Teil aus Altkleidern sollte präzise gearbeitet sein. In meiner Generation war etwas Umgearbeitetes zweitklassig – außer es war punkig oder man war mit künstlerischer Attitüde unterwegs. Jetzt soll etwas Umgearbeitetes richtig cool wirken. Upcycling-Mode ist wie ein Kreativitätsausweis und beweist handwerkliche Kompetenz. Du nimmst die Jacke vom Onkel, änderst die Silhouette, machst vielleicht noch Nieten dran, findest noch ein edgy Unterteil dazu – das bringt Image, du hast den Jackpot. Das ist besser als gekauftes Balenciaga! Zumindest in unserer Szene. Woanders in München nicht? In Grünwald wahrscheinlich eher nicht. Dort gilt die Marke. Doch die junge Generation an unserer Modeschule erzieht uns Ältere. Die Schülerinnen und Schüler wertschätzen den Kleidung-Fundus, der da ist – und spielen damit. Sie sind nicht Sklaven der kapitalistischen Immer-Neu-Maschinerie. Wer kreativ ist, erhebt sich damit auch etwas über die, die es nicht sein können. Wie steht es um den Trend zur Nachhaltigkeit? Wenn Nachhaltigkeit eine gewisse Sexyness hat, mit der man sich profilieren kann, fängt Nachhaltigkeit an, interessant zu werden! Das ist der Knackpunkt: Etwas sieht gut aus, das weckt Begehrlichkeiten. So kommt Glamour in das Thema. So kann Nachhaltigkeit zum Trendsetter werden. Was ist denn die Schwierigkeit mit Upcycling-Kleidung? Die Krux ist, dass man nach riesigen Verwandlungsprozessen Einzelstücke hat – und keine Serie draus machen kann. Das ist preislich heikel. Ein Stück, das zwei Tage liebevoll umgenäht wurde, kann nicht 12,95 Euro kosten. Allerdings entsteht durch tolle Upcycling-Einzelstücke eine neue Ästhetik – die auffällt und gefällt. Das nehmen Modefirmen auch auf. Das Baby ist auf der Welt. Die Firma MAC Jeans bei Regensburg hat Ihnen 2023 DeadStock-Stoffrollen überlassen, ebenso die Trachtenfirma Gottseidank. Ich bin zu MAC gefahren und durfte einen kleinen Lieferwagen bis unters Dach vollpacken mit Jeans-Stoffen für unsere Schule. Von der Trachtenfirma haben wir palettenweise ausgemusterte Dirndlstoffe, edlen Jacquardstoff und Leinen geschenkt bekommen. Auf der Glow-Modenschau in der Muffathalle haben Sie berichtet, dass Sie Stoff aus dem Müll retten konnten. Das kam so: Eine ehemalige Schülerin wusste, dass die Firma René Lazard liquidiert wurde. Ich habe bei der Modefirma angerufen, ob unsere Modeschule übrigen Stoff haben kann. Vor Ort waren dann die Stoffballen für uns teilweise originalverpackt. Weiter hinten waren andere Stoffe in den Müllcontainer gewandert. „Das ist schade“, haben wir uns gedacht. Zu dritt sind wir in den Schneeregen hinaus, haben Futter und Einlagestoffe gerettet, für unser Schneider-Handwerk. Ist München ein wichtiger Standort für Grüne Mode? Ja, auch wegen der hohen Kaufkraft in der Stadt. Es gibt sehr viele kleine Firmen, die etwas mit Grüner Mode versuchen. In Zukunft kann beim Recycling von Altkleidern übrigens die KI helfen, Textilien nach ihrer Zusammensetzung zu sortieren. Denn 80 Prozent der Kleidung besteht aus Mischgewebe. Reine Wolle und reine Baumwolle ist sehr gut zu recyceln. Ist Mode aus Ozeanplastik tatsächlich nachhaltig oder kann das Verbrauchertäuschung sein? Plastikrecycling aus dem Ozean klingt besser, als es von der Energiebilanz her ist. Doch: Recycelte Plastikstoffe sind manchmal wirklich toll! Du freust dich als Konsument über die Optik. Und wenn der Käufer zwei Teile zur Auswahl hat, die er gut findet – und eins davon ist nachhaltiger, kauft er eher dieses. Sie plädieren dafür, sich für Grüne Mode zu entscheiden – obwohl nicht immer klar ist, wie grün sie genau ist? Selbst wenn die Energiebilanz nicht brillant ist: Wenn ein Kleidungsstück nur 20 Prozent nachhaltiger als ein anderes ist, sehe ich das als starkes Argument für diese Mode. Denn der Kauf unterstützt die Strategien von Designern und Firmen, ressourcenschonende Techniken zu entwickeln. Das ist ein Fortschritt, es bildet sich ein neues Bewusstsein. Strick und Nachhaltigkeit passen gut zusammen, sagen Sie. Bitte erklären Sie das. Genau, weil man Strick gut reparieren kann. Der Charme am Strick ist, dass man ein Stück bis zu seinem Ursprung auflösen kann. Man erobert sich das Garn zurück – macht aus einem alten Pulli einen neuen Strickrock. Mit der Münchner Designerin Alexandra Biron von Curland haben unsere Schüler 30 teilweise schon getragene Norweger-Pullover neu zusammengesetzt. In grünen Mode-Shops: Welche Designer schätzen Sie? Die Pariserin Marine Serre ist eine radikale Designerin, die von Anfang an 60 bis 80 Prozent ihrer Kollektion aus fertigen Sachen herstellt. Sie ist für ihr Mond-Logo bekannt und wird aktuell gefeiert – ich finde zu Recht. In Deutschland fallen mir ein: die grünen Modelabels Armedangels oder 1C1Y. In München empfehle ich die nachhaltige Designerin Alexandra Biron von Curland kennenzulernen. Mit Unterstützung der Stadt eröffnet sie am 1. November einen Laden in der Münchner Burgstraße. Interview: Eva von Steinburg Nur so wird nachhaltige Mode zum Trendsetter: Das sagt der Künstlerische Leiter der Meisterschule für Mode. Er hat schon Stoffe aus dem Müll gerettet Roland MüllerNeumeisterplant jedes Jahr eine Modenschau in der Muffathalle, die auch Münchner Stadträte besuchen. Fotos: Hannes Magerstädt Im Lager: Alle Farben, viele Rest-Stoffe, die Modefirmen entsorgen. Die Modeschüler nahe Sendlinger Tor arbeiten oft mit diesem Material. Kreatives Upcycling: Die Modeschüler trennten Pullis auf, strickten Stylisches. Ihre Ausstellung in der Pinakothek der Moderne. Foto: privat In der renommierten Berufsschule wird grün gedacht. 90 Modeschüler schneidern in diesem altehrwürdigen Gebäude am Roßmarkt 15. ‚‚ Stoff ist viel zu schade für den ‘‘ Müllcontainer ‚‚ Eine Jeansjacke trage ich seit ‘‘ 30 Jahren AZ-INTERVIEW mit Roland MüllerNeumeister (65) Der Dozent sieht einen Bewusstseinswandel bei Modeschülern und Nachwuchsdesignern. AUS ALT MACH NEU: WIE MODESCHÜLER GLAMOURÖSES AUS GEBRAUCHTEN KLEIDERN UND ALTEN STOFFEN SCHAFFEN ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE 3 MÜNCHEN Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

4 ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE MÜNCHEN KURZ-INFO Das Wichtigste zu unserem Adventskalender auf einen Blick 1. Bewahren Sie die Doppelseite mit dem Los-Adventskalender, den Sie am Montag Ihrer Abendzeitung entnommen haben, bitte bis einschließlich Samstag auf. 2. Schneiden Sie bitte täglich die Lose aus, die Sie in Ihrer AZ verteilt finden: Bis einschließlich Samstag sind es insgesamt 24 Lose. 3. Kleben Sie alle 24 Lose auf den Adventskalender, die Reihenfolge spielt keine Rolle. 4. Machen Sie ein Foto von dem beklebten Adventskalender und mailen Sie dieses an die AZ. Oder schicken Sie den Kalender per Post an die Abendzeitung: „Kalenderspiel“, Garmischerstraße 35, 81373 München. Teilnahmeschluss für diese Woche ist der 9. November. 5. Falls Sie den Kalender am Montag verpasst haben: Nächsten Montag (6. November) beginnt das Spiel von vorne, mit einem neuen Kalender. Genau mein Adventskalender So einfach spielen Sie mit: Am Montag ist in Ihrer Abendzeitung der erste Adventskalender über zwei ganze Seiten erschienen, den Sie hoffentlich entnommen und aufgehoben haben. Falls nicht, haben Sie nächsten und übernächsten Montag (6. & 13. November) noch einmal zwei Mitmach-Möglichkeiten: Denn dann erscheinen zwei weitere Adventskalender mit jeweils neuen Motiven. Auf diese Kalender kleben Sie bitte jeweils die Lose, die Sie in den nächsten drei Wochen montags bis samstags in Ihrer Abendzeitung quer durch alle Ressorts verteilt finden – so auch heute. Pro Woche sind genau 24 Lose in der AZ verteilt. Wichtig: Es dürfen nur die Lose aus der jeweils laufenden Aktionswoche verwendet werden, also jeweils die Lose, die von Montag bis Samstag abgedruckt werden. Zudem dürfen Sie nur pro Tag die Lose aus der Abendzeitung ausschneiden und verwenden: Es ist also nicht erlaubt, aus mehreren Abendzeitungen eines Tages Lose zu sammeln und in eine Vorlage zu kleben. Jeden Montag startet das Spiel neu. Um mit etwas Glück gewinnen zu können, fotografieren Sie bitte die jeweils vollständig mit den Losen einer jeweiligen Woche beklebten Adventskalender und mailen Sie das Foto an aktionen@abendzeitung.de – bitte zusammen mit Ihrem Namen und einer Kontaktmöglichkeit für den Gewinnfall (zum Beispiel Mobilnummer). Natürlich können Sie auch den beklebten Original-Kalender per Post einschicken: Abendzeitung München, „Kalenderspiel“, Garmischerstraße 35, 81373 München. Teilnahmeschluss für diese Woche ist der 9. November. In dieser Woche verlosen wir 24 Adventskalender im Wert von je 64 Euro mit jeweils 14-mal Bayernlosen, siebenmal EXTRA GEHALT und dreimal BayernGLÜCK. In der zweiten Gewinnspiel-Woche winken 24 Adventskalender im Wert von je 64 Euro mit jeweils achtmal RUCK ZUCK, achtmal diridari und achtmal MAGIC 7. In der dritten und letzten Gewinnspielwoche warten schließlich 24 Adventskalender im Wert von je 64 Euro auf glückliche Gewinner, jeweils bestückt mit 14-mal Bayernlosen, siebenmal EXTRA GEHALT und dreimal BayernGLÜCK. Mehr Informationen und Online-Teilnahmemöglichkeit unter abendzeitung.de/lotto Ihre personenbezogenen Daten werden nur für die Abwicklung dieses Gewinnspiels verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Spielteilnahme erst ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen. Infos und Hilfe unter www.bzga.de Machen Sie täglich mit beim Gewinnspiel von LOTTO Bayern und der Abendzeitung Diesen Adventskalender mit den 24 Losen aus der AZ bekleben. Foto: AZ A N Z E I G E WIE DIE INNENSTADT AUTOFREIER WERDEN KÖNNTE – UND DABEI GENAUSO ATTRAKTIV BLEIBT Hier kann München was lernen Theoretisch finden wohl fast alle folgende Vorstellung gut: Wenn es mehr Grün in der Stadt gäbe und weniger Blech, wenn Menschen mehr Platz hätten, um sich auf öffentlichen Plätzen auszuruhen, zu ratschen, sich zu treffen. Wenn die Vorstellung aber Realität werden soll, siegen bei vielen die Bedenken. Wo sollen die Menschen parken? Stecken dann alle im Stau fest? Marco Kellhammer, der am Lehrstuhl für Urban Design der TU München arbeitet, hat sich Verkehrsprojekte in Europa angesehen und für die AZ drei herausgesucht, von denen München etwas lernen kann. Festhalten will er vorher aber eines: Eins zu eins übertragen lassen sich die Projekte auf München freilich nicht. Sie könnten eher als Inspiration dienen. In die Möbel sind zum Teil Pflanzenkästen integriert, in denen sogar kleine Bäume wachsen. Skeptische Händler seien auch überzeugt worden, die Parkplätze vor ihren Geschäften aufzugeben, erzählt Kellhammer. Sie dürfen jetzt nämlich die Flächen für ihre Marktstände mitnutzen. „Ein Gemüsehändler, den ich getroffen habe, war ganz stolz, dass er nun ganz andere Kunden anzieht, die sich früher nicht in seinen Laden getraut haben“, sagt Kellhammer. Er hat bei seinem Besuch herausgefunden, dass solche Projekte viel besser angenommen werden, wenn sie ganz genau auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner und Händler zugeschnitten sind. Christina Hertel cke führt. Hier fahren die Tram, aber auch Autos. Und die Atmosphäre sei dadurch stressiger als in Oslo. Grundsätzlich sei es auch in München möglich, durch eine Fußgängerzone eine Trambahn fahren zu lassen, glaubt Kellhammer. „Denn in der Altstadt bei der Theatinerstraße ist das ja bereits der Fall.“ Widerstände habe auch die grüne Stadtregierung in Oslo erlebt, sagt Kellhammer. „Aber grundsätzlich haben sich die Osloer mit den Plänen identifiziert.“ Ein Grund dafür könnte sein, dass die Stadt auch für temporäre Projekte recht hochwertiges Stadtmobiliar entwickelt hat, das von April bis Oktober stehenbleibt. Also nicht nur in den Sommermonaten, wie in München. ße teilt sich die Tram den Platz mit Radlern und Fußgängern“, sagt Kellhammer. Autos dürfen – bis auf Taxis – nicht mehr reinfahren. So ist die Straße zu einer Flaniermeile geworden und gut angebunden sind die Menschen trotzdem. Diese Straße in Oslo sei mit der Ohlmüllerstraße in München vergleichbar, sagt Kellhammer. Das ist die Straße, die in der Au zur ReichenbachbrüOslo hat eine größere Strategie beschlossen, sagt Kellhammer. Die Stadt hat Projekte ausgedacht, die ein Ziel haben: den Fahrzeugverkehr möglichst zu reduzieren – wie im ehemaligen Arbeiterviertel Grünerløkka, das als eines der angesagtesten der Stadt gilt. Dort sind Kneipen, Clubs, kleine Läden für Designerstücke, aber auch SecondhandMode zu finden. „In einer StraAls erstes Beispiel fällt Kellhammer Oslo ein. Die norwegische Hauptstadt hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Ein kleines Paradox. Norwegen verdient sein Geld vor allem durch den Verkauf von Öl und Gas. Zuhause setzt man auf erneuerbare Energien. Auf den Straßen fahren praktisch nur Elektro-Autos. Ab 2025 sollen gar keine Verbrenner zugelassen werden. Oslo, Kopenhagen, Florenz – so packen andere Städte die Verkehrswende an und sehen gut dabei aus In Kopenhagen nutzen auch Händler die Parkplätze als Auslage für ihre Waren. Außerdemwerden dort die Parklets, wie die Möbel auch in München heißen, aufwendiger bepflanzt als hier. HINTERGRUND Ein Platz wird zumWald Die Natur, und zwar die wilde, die Heckenscheren-freie, erobert sich Kopenhagen zurück. Zumindest an manchen Orten wie dem Sankt Kjeld’s Platz. Früher stand hier kein einziger Baum, erzählt Marco Kellhammer. Der Platz war ein autoumtoster asphaltierter Kreisverkehr. Und das schaffte Probleme: Bei starkem Regen lief oft die Kanalisation über. Sogar in den Hafen schwappte das schmutzige Wasser, dabei ist dieser normalerweise so sauber, dass man dort baden kann, so schildert es Kellhammer. „Um dieses Problem zu lösen, arbeitet die Stadt intensiv daran, dass Wasser über all versickern kann“, sagt Kellhammer. Zum Beispiel auch auf dem Sankt Kjeld’s Platz. Seit 2019 ähnelt der eher einem Park. 586 neue Bäume hat die Stadt gepflanzt. 25 000 Quadratmeter Straßen und Asphaltflächen, zu einem „grünen Regenwasserschutzgebiet“ umgestaltet. Das Wasser kann jetzt ganz langsam in der Erde versickern. Zu Überschwemmungen komme es viel seltener, sagt Kellhammer. Das Besondere an diesem Platz sei auch, dass die Stadt die Natur sich selbst überlassen hat. Und wer hier entlang läuft, fühlt sich eher wie in einem Park als auf einer Verkehrsfläche. Kellhammer weiß aber auch, dass die großen wuchernden Pflanzen nicht allen gefallen. Nachts, sagt er, fühlen sich manche nicht sicher. Städte müssen also abwägen, was ihnen wichtiger ist: Naturschutz oder das Sicherheitsgefühl. che Früher stand auf diesem Platz in Kopenhagen kein Baum. ITALIEN Touristen dürfen nicht reinfahren Vielleicht haben Sie sich im Italien-Urlaub auch schon mal kurz über dieses Schild geärgert: „zona traffico limitato“ steht darauf. Das ist eine begrenzte Verkehrszone, in die ausschließlich Fahrzeuge mit einer Sondergenehmigung einfahren dürfen. Für Touristen ist damit die Zufahrt in der Regel verboten. Nur Anwohner, Lieferanten und Fahrzeuge mit Ausnahmegenehmigung dürfen reinfahren. Die Liste der italienischen Städte, wo das gilt, ist lang: Bologna, Bozen, Florenz, Genua, Mailand, Pisa, Rom und viele andere lassen nicht mehr jedes Auto in die Innenstadt oder in die historischen Viertel fahren. „Vorteil dieser Zonen ist, dass Gebäude und Orte für Anwohner und Lieferdienste erreichbar sind“, sagt Kellhammer. Gleichzeitig werde Besuchs- und Publikumsverkehr draußen gehalten. Aber wäre das in München rechtlich überhaupt machbar? Ganz sicher ist sich Kellhammer da nicht. In Italien jedenfalls kontrollieren die Städte mit Überwachungskameras die Kennzeichen aller Fahrzeuge. Es wird automatisch überprüft, ob eine Einfahrtsgenehmigung für das Kennzeichen vorhanden ist. Eine ähnliche Technik will das Kreisverwaltungsreferat verwenden, um Fahrzeuge zu ermitteln, die gegen das Dieselfahrverbot verstoßen. che ‚‚ In Oslo fahren praktisch nur ‘‘ noch E-Autos Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

Mehrweg gegen Müll Seit Beginn des Jahres sind Gastronomen verpflichtet, Essen und Trinken zum Mitnehmen auch in Mehrwegbehältern anzubieten. 120 000 Tonnen Wegwerfverpackungen werden laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) pro Jahr in Deutschland verkauft. Sie verstopfen die städtischen Mülleimer und landen häufig in Parks oder an der Isar. Angesichts des stetig steigenden To-go-Geschäfts klingt das Gesetz erst einmal nach einer guten Idee zur Müll-Reduktion. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Zunächst muss man vorwegnehmen, dass nicht alle Gastrobetriebe in der Pflicht sind. Betriebe, die kleiner sind als 80 Quadratmeter und weniger als fünf Mitarbeiter haben, sind von dem Gesetz ausgenommen. Außerdem gilt die MehrwegPflicht nur, wenn es sich bei der angebotenen Einwegvariante um Kunststoffverpackungen handelt. Konkret heißt das: Imbisse, die ohnehin ausschließlich für das Mitnahme-Geschäft produzieren, können ihre Speisen und Getränke weiterhin nur in Einwegverpackungen anbieten. Und auch die großen Betriebe können ihr Essen weiter nur in Einwegverpackungen anbieten, solange diese nicht aus Kunststoff sind. Für Aluminium- und Pappe-Verpackungen muss keine Mehrweg-Alternative angeboten werden. Wenn mehr Leute danach fragen, steigt die Mehrwegquote Trotzdem haben sich spätestens seit dem Gesetz viele Gastrobetriebe mit dem Thema auseinandergesetzt und bieten ihren Kunden eine Mehrwegalternative an. Beim Marktführer Recup/Rebowl aus München sind allein im Januar deutschlandweit 6000 Betriebe neu dazugekommen. Insgesamt sind es 21 000 Ausgabestellen. „Es ist aber noch viel Luft nach oben“, sagt eine Sprecherin zur AZ, „deshalb hoffen wir stark auf eine Nachbesserung des Gesetzes, so dass sich Mehrweg noch flächendeckender etablieren kann.“ Auch wünscht man sich bei Recup/ Rebowl ein Umdenken auf Verbraucherseite. Die Mehrwegquoten würden steigen, wenn Personen häufiger nach Mehrweg fragen und es der Einwegvariante vorziehen. Michael Teodorescu ist Chefredakteur des Gastro-Branchenmagazins „First Class“ und Chef vom Dienst bei „24 Stunden Gastlichkeit“. Auch er findet die Idee hinter dem Gesetz sinnvoll. Allerdings sei die Umsetzung für die Gastgeber nicht immer so einfach. „Zudem hält sich die Nachfrage seitens der Gäste, je nach Region, stark zurück“. Das läge zum Teil allerdings auch an der mangelnden Kommunikation, die auf das Mehrweg-Angebot hinweist. Aber nicht für jede Art von Betrieb sei das Gesetz ein Thema. Besonders große FranchiseUnternehmen täten sich mit der konsequenten Umsetzung schwer, obwohl sie einen bedeutenden Einfluss haben. Auf der anderen Seite kämen zum Beispiel kleine Cafés oder auch Bistros ihrer Verantwortung nach und weisen sogar aktiv auf das Angebot hin. Teodorescu gibt zu bedenken, dass viele Gastronomiebetriebe nach wie vor mit den Auswirkungen der Pandemie, konstantem Fachkräftemangel und steigenden Preisen durch die Inflation beziehungsweise den Krieg zu kämpfen haben. „Manch einer will einfach nur Gastgeber sein und hat für die Mehrweg-Thematik gar keinen Kopf.“ Andere hingegen würden die Mehrwegpflicht gewissenhaft umsetzen. Zu viele Anbieter – einheitlicheSysteme wären sinnvoll Deutlich reduziert hat sich der Einwegmüll seiner Meinung nach trotzdem nicht. Das sei oftmals auch eine Preis- oder Platzfrage bei den Wirten. Ein weiteres Problem: Neben Recup/Rebowl gibt es noch andere Anbieter von Mehrweggeschirr wie Relevo oder Vytal. „Und das ist nicht nur für den Gastgeber irreführend, sondern eben auch für den Gast“, sagt Teodorescu. Das schränkt die Rückgabemöglichkeiten ein. „Es braucht einheitliche Systeme“, fordert der Gastro-Experte. Tatsächlich gebe es mittlerweile einige MehrwegAnbieter, die eine bundesweite Rückgabe in einer bestimmten Supermarkt-Kette ermöglichen. „Das soll und muss zukünftig ausgebaut werden“, findet Teodorescu. Ruth Frömmer Die Verpackungen von To-go-Essen belasten die Umwelt. Das Mehrweggesetz sollte den Müll reduzieren. Hat das funktioniert? Die AZ hat mit einem Experten gesprochen Der Marktführer bei Mehrwegsystemen ist das Münchner Unternehmen Recup/Rebowl. Von dort heißt es: Es gibt noch Luft nach oben. Foto: Jürgen Theobald/imago Von der Feldernte bis direkt an die Wohnungstür Als Lebensmittelhändler ist sich REWE seiner Verantwortung für mehr Nachhaltigkeit bewusst. Das Klima langfristig schützen, Müll vermeiden, die Artenvielfalt erhalten und für mehr Tierwohl sorgen gehören dabei zu den Grundsätzen des Unternehmens. Ein weiterer wichtiger Grundsatz von REWE ist die konsequente Ausrichtung auf eine zukunftsfähige Gesellschaft. Hierbei zählen sowohl die qualitativ hochwertigen Lebensmittel als auch deren Herkunft. Im Bereich Obst und Gemüse hat die regionale Beschaffung aus heimischer Landwirtschaft für REWE immer Priorität. Mit dem hauseigenen REWE Lieferservice können Kunden in München und Umgebung online ihre Produkte direkt vom REWE Lieferservice-Lager zu sich bis an dieWohnungstür bestellen. Dabei bietet das Sortiment eine Vielfalt an Lebensmitteln und Haushaltswaren. Auch lokale Produkte von ortsansässigen Herstellern und Familienbetrieben werden unterstützt. Sie können ihre Produkte über den REWE Lieferservice verkaufen. In einer dreiteiligen Serie wird exemplarisch der Weg eines Bio Hokkaido Kürbisses von der Ernte über die Lieferung und Zwischenlagerung bei REWE bis zur Auslieferung direkt an die Wohnungstür des Kunden aufgezeigt. In Teil 1 geht es um die Herkunft des Kürbisses und wie er zum Lieferservice-Lager von REWE kommt. Zertifiziertes und frisches Gemüse Für die Metropolregion München bezieht der Lebensmittelhändler den Bio Hokkaido Kürbis von dem regionalen Landwirtschaftsbetrieb „Gemüsebau Schöll“ in Hackermoos im Landkreis Dachau. Der jahrhundertealte Familienbetrieb entwickelte sich vom traditionellen Bauernhof zu einem innovativen, zertifizierten Gemüseanbaubetrieb mit Direktvermarktung in einem eigenen Hofladen und beliefert den Lebensmitteleinzelhandel. Ein zunehmender Teil der Ackerfläche wird nach den Richtlinien der ökologischen Agrarwirtschaft bewirtschaftet. Schöll wird vom weltweit größten Prüfsystem für sichere Lebensmittel QS kontrolliert. Auch die privatwirtschaftliche Organisation Global G.A.P., die weltweit freiwillige Standards zur Zertifizierung von landwirtschaftlichen Produkten setzt, prüft die Ware auf ihre hohe Qualität. Ende August wird der Bio Hokkaido Kürbis auf dem Feld von Gemüsebau Schöll geerntet und zum Trocknen in mehreren Reihen aufgelegt. Nachdem die Ernte für drei Tage ruhen konnte, wird sie von den Mitarbeitern in Kisten eingesammelt und zum Hof gebracht. Jeder einzelne Kürbis wird danach gewaschen, verpackt und anschließend mit Hilfe der Regionalinitiative „Unser Land“ zu den jeweiligen Verkaufsstellen, wie dem REWE Lieferdienstlager, gebracht. „Unser Land“ wurde 1994 als ehrenamtliche Tätigkeit ins Leben gerufen. Mittlerweile ist die Regionalinitiative ein Netzwerk, welches mit 70 Mitarbeitern in zwölf Landkreisen um die Städte München und Augsburg mit über 300 ansässigen Erzeugerbetrieben zusammenarbeitet. Lebensmittel aus der Region für die Region Der regionale Aspekt steht dabei im Vordergrund. Die vorhandenen Strukturen mit den ansässigen Landwirten soll dabei erhalten bleiben. Die jeweiligen Betriebe und Familienunternehmen können dadurch weiterhin ihre Produkte und Erzeugnisse vertreiben: Lebensmittel aus der Region für die Region. Mehr als 120 Produkte, wie Nudeln, Mehl, Fruchtsäfte und Gemüse, werden in frischer und hochwertiger Qualität zwei- bis dreimal pro Woche an Lebensmitteleinzelhändler und Facheinzelhändler geliefert. Durch die Kooperation mit REWE findet so auch der Bio Hokkaido Kürbis frisch von den Feldern des Familienbetriebs Gemüsebau Schöll seinen Weg in das Lager des REWE Lieferservice in Bergkirchen im Landkreis Dachau. https://shop.rewe.de Der REWE Lieferservice liefert Montag bis Samstag von 7 bis 22 Uhr. Die Bestellung wird gekühlt bis zur Wohnungstür gebracht. Der Weg des regionalen Bio Hokkaido Kürbis mit dem REWE Lieferservice. Teil 1 – Von der Ernte bis zum Lieferservice-Lager Nach der Trocknungsphase können die Kürbisse vom Feld eingesammelt werden. Foto: Niederbayern TV Am Hof der Landwirtfamilie Schöll werden die Bio Hokkaido Kürbisse gewaschen und anschließend verschickt. Foto: Ben Sagmeister GUTSCHEINE ZU GEWINNEN Den Lieferservice von REWE genießen Die Abendzeitung verlost gemeinsam mit REWE 20 x 50 Euro Gutscheine für den REWE Lieferservice. Jetzt online teilnehmenauf abendzeitung.de/rewegewinnspiel Der Teilnahmeschluss für das Gewinnspiel ist am Montag, dem 13. November 2023, 23:59 Uhr. Ihre personenbezogenen Daten werden ausschließlich für die Abwicklung der Verlosung verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Nach der Ermittlung der Gewinner und deren Benachrichtigung werden die Daten gelöscht. A N Z E I G E WIE STEHT ES UM DEN VERPACKUNGS-ÄRGER IN DER GASTRONOMIE? ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE 5 MÜNCHEN Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

6 ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE MÜNCHEN Arbeiten im Dschungel Von Nina Job Die kleine Gemeinde Aschheim (8526 Einwohner) ist umgeben von Wiesen und Äckern. Weltberühmt geworden ist sie durch Wirecard. Das Unternehmen, das mit Online-Porno-Geschäften begann und zu einem gigantischen Finanzdienstleister wurde, hatte sich 1999 im Ortsteil Dornach niedergelassen. 2020 kam der große Knall: Wirecard ging insolvent, 1,9 Milliarden waren verschwunden, ein Vorstand tauchte unter, der andere Boss steht nun wegen Milliardenbetrugs vor Gericht. Für Aschheim bedeutete das Wirecard-Aus das Versiegen sprudelnder Gewerbeeinnahmen. Und auch für den Immobilienentwickler und Vermieter Rock Capital Group war es ein Schlag: Er hatte nämlich schon damit begonnen, für Wirecard eine neue Firmenzentrale zu bauen. Und die sollte riesig werden: 42 000 Quadratmeter Bürofläche, nüchternes Ambiente, alles in schwarz-weiß. Die Gemeinde erweiterte das Baurecht, das Gebäude am Einsteinring 30 wurde aufwendig umgebaut und vergrößert. Als Wirecard verschwand, verlor der Bauherr von einem Tag auf den anderen seinen Großmieter. „Wir mussten uns etwas einfallen lassen“, sagt Claudia Zoric, Assetmanagerin bei Rock Capital. Andere Groß-Firmen nach Aschheim zu locken, sei nicht so einfach. „Die meisten ziehen lieber in die Stadt.“ Also musste es etwas Besonderes sein. „Da Aschheim so grün ist, wollten wir die Natur nach innen bringen.“. Nun wird aus einer Idee Wirklichkeit. Allein in den Gemeinschaftsflächen sollen künftig rund 1000 Pflanzen sprießen: von bunten Tropenpflanzen, die viel Licht brauchen, bis zu pflegeleichten Gewächsen. 300 bis zu zehn Meter große Kletterpflanzen werden für einen Dschungel-Effekt sorgen. Dazu kommen begrünte Innenwände oder ein von einer Bambushecke umgebener Sitzbereich. In zwei Innenhöfen wachsen bald hohe Bäume und natürlich soll es auch auf den Dachflächen und insgesamt 16 Terrassen blühen. Die Terrassen können zudem für Firmenfeiern genutzt werden. Aus dem schwarz-weiß geplanten Wirecard-Bau wird ein grünes Bürohaus für mehrere Firmen. „Wir bieten unseren Mietern eine fancy Umgebung“, sagt Claudia Zoric. Die Pflanzen im künftigen Dschungel-Büro sollen nicht nur schön ausschauen, sondern auch Stress reduzieren und die Luft filtern. Rock Capital bezeichnet das „Heads“ auch als „ImmuneOffice“: Mit zusätzlichen LichtFilter-Geräten werden Viren, Keime und Bakterien getötet – „zu 99,8 Prozent“, so Soric. Auch Pollen werden herausgefiltert. Noch stehen die meisten Pflanzen in Gewächshäusern in Holland. Doch sobald die letzten staubigen Bauarbeiten beendet sind, wird Hans Kammeijer mit seinem Team anrücken. Der gebürtige Holländer lebt seit seinem 20. Lebensjahr in München, 1999 gründete er in Giesing einen Pflanzenhandel. Er hat sich mit seinem Partner und der gemeinsamen Firma „Planter’s Punch“ auf Innenbegrünung und Pflanzenverleih spezialisiert. Von Kammeijer stammen auch die hängenden Gärten in den Fünf Höfen. Mindestens so wichtig wie die Pflanzung und eine gute Bewässerung wird künftig die Pflege sein. Dabei hat Kammijer Hilfe: Jeden Monat wird er zwei bis drei Schuhkartons mit Nützlingen im „Heads“ aussetzen: vor allem Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen. Sie dürfen die Schädlinge fressen. Gift, so Kammeijer, verwendet er so gut wie nie. In Aschheim bei München entsteht ein Bürobau, in dem Tausende Pflanzen für Amazonas-Flair sorgen sollen. Zehntausende Käfer dürfen auch einziehen So wird es im Bürohaus „Heads“ bald ausschauen: Managerin Claudia Zoric steht vor einem riesigen Foto. 1000 Pflanzen werden in den Büros und Höfen wachsen. Massig Marienkäfer und Florfliegen dürfen die Schädlinge fressen. Fotos: Martha Schlüter Ein Atrium im Inneren des Bürohauses: Hier wird man künftig im Grünen Pause machen können. Die Sitzbänke stehen schon. Auch bepflanzte Innenwände sind im „Heads“ im Aschheimer Ortsteil Dornach vorgesehen. Beyond Visual Arts, Rock Capital Group Aus Wirecard wurde „Heads“: Hier geht’s rein. Die Bäume und Gräser werden noch gepflanzt. Beyond Visual Arts, Rock Capital Group Das „Heads“ von oben. 35 Prozent der Büros sind inzwischen vermietet. Beyond Visual Arts, Rock Capital Group Die Bäume sind schon da. Sie werden in diesen Tagen gepflanzt. ‚‚ Wir wollen die Natur nach innen ‘‘ bringen DORT, WO WIRECARD SEINE NEUE ZENTRALE ERRICHTEN WOLLTE, ZIEHT NUN DIE NATUR EIN BIO-GARAUS Eine Firma bei Berlin züchtet Fressfeinde Blattläuse, Spinnmilben, Dickmaulrüssler: Wenn sie auf einer Pflanze sitzen, breitet sich der Befall meist schnell auf andere aus. Dann ist’s schnell vorbei mit der Pracht. Innenbegrünungs-Experte Hans Kammeijer (63) bekämpft Schädlinge seit Jahrzehnten biologisch: mit Nützlingen. Etwa 20 000 bis 30 000 Käfer und Florfliegen will er pro Monat in dem Bürohaus in Aschheim aussetzen. Die Käferchen züchtet er nicht etwa selbst, sondern bezieht sie von der Firma Katz Biotech, die bei Berlin Milliarden solcher nützlichen Tierchen produziert. job Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

Teamfähigkeit Spaß Zusammenhalt Gemeinschaft Sinnstiftende Arbeit Verantwortung Kundenorientierung Nachhaltigkeit Ethik Berufliche Entwicklung Stabilität Werte Soziale Verantwortung Innovationsgeist Vielfalt Aufstiegsmöglichkeiten Work-Life-Balance Unternehmenskultur Finanzdienstleistungen Regionalverbundenheit Vertrauen Kundennähe Finanzwissen Solidarität Gemeinwohl Flexibilität Langfristigkeit Genossenschaftsprinzip Vertraulichkeit Karriereperspektiven Mitbestimmung Sicherheit Nachbarschaft Tradition Leistung Weiterbildung Kollegialität Eigenverantwortung Familienfreundlichkeit Verlässlichkeit Innovationskultur Finanzberatung Mitgliedschaft Unabhängigkeit Unterstützung Partnerschaft Kundenservice Transparenz Vertrauenswürdigkeit Gemeinsame Werte Fairness Kundenzufriedenheit Mitgestaltung Förderung Respekt Karriereentwicklung Regionalwirtschaft Verlässliche Beziehungen Verantwortungsbew. Zusammenarbeit Mitgliederbeteiligung Finanzstabilität Sicherer Arbeitsplatz Sozialengagement Kundennetzwerk Rentabilität Kollektives Handeln Loyalität Innovationsprojekte Finanzplanung Gemeinsames Ziel Wohlstand Soziales Miteinander Engagement für Bildung Wirtschaftsförderung Unterstützung für Gründer Finanzielle Sicherheit Gemeinsamer Erfolg Nach. Kreditvergabe Wirt. Unabhängigkeit Mitarbeiterzufriedenheit Kundennähe Gesellschaftlicher Beitrag Soziale Gerechtigkeit Ethik in der Finanzbranche Jetzt QR-Code scannen und bewerben! 459 Gründe bei der Münchner Bank zu arbeiten Zeitgemäß seit 161 Jahren Friedrich Wilhelm Raiffeisen warb 1862 erfolgreich für eine ungewöhnliche Zweckgemeinschaft: Händler, Bauern und Handwerker sollten sich in einem Verein zusammentun, in dem sie günstig Geld leihen sowie ansparen konnten und der vor allem die Bürgschaft für ihre Kredite übernahm. Oberstes Prinzip war dabei, dass jeder für den anderen Verantwortung übernahm. Die Genossenschaftsbank war geboren – und damit eine nachhaltig wirkende Idee und Praxis, die vor 13 Jahren von der UNESCO als erste immaterielle Kulturform aus Deutschland in die repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen wurde. Heute gibt es allein in Deutschland über 30 Millionen Mitglieder in Genossenschaften, 20 Millionen davon in Genossenschaftsbanken. Sandra Bindler, Vorstandsvorsitzende der Münchner Bank, im Interview über eine nachhaltige Unternehmenskultur. „Nachhaltigkeit“ ist zumindest sprachlich eine feste Alltags-Größe. Welches Synonym trifft für Sie exakt den Kern und macht den Inhalt dabei motivierend greifbar und lebendig? Sandra Bindler (lacht): Da fallen mir spontan gleich zwei Begriffe ein: „Genossenschaft“ und: „Münchner Bank!“. Weil …? … es in der DNA einer Genossenschaft wie der Münchner Bank angelegt ist, wirtschaftlich und gesellschaftlich nachhaltig zu denken. Die Idee „Was einer nicht schafft, schaffen viele“ ist heute so genial wie bei der Gründung der ersten Genossenschaft vor 161 Jahren. Der Gedanke bringt auf den Punkt, was es bewirken kann, wenn jeder und jede Verantwortung für den anderen und die andere übernimmt, wenn Gemeinschaft gelebt wird. Erst recht in einer Zeit voller Krisen, wie wir sie ja auch heute wieder erleben. Die Menschen sind wie damals verunsichert. Gewerbetreibende, Handwerksbetriebe und Unternehmen sind in stürmischen Gewässern unterwegs. Gerade jetzt sind Genossenschaften ein sicherer Hafen und kräftiger Motor zugleich. Auf Basis welcher Werte? Ehrlich, partnerschaftlich, unabhängig und heimatverbunden zu sein. Das sind unsere Werte. Dafür steht die Münchner Bank. „Ehrlichkeit“ wird vermutlich jeder Kunde von seiner Bank erwarten. Oder welche Besonderheit steckt für Sie noch in dieser Tugend? Ein stotterfreies „Nein!“, wie ich es nenne. Das bedeutet beispielsweise, bei zu hochgesteckten Zielen klare Ansagen zu machen. Wenn sich etwa ein Start-up-Unternehmen eher in Schwierigkeiten katapultieren würde statt zu einer erfolgreichen Existenz. Wir sprechen auch ganz offen und ehrlich bei unseren Mitgliedern und Kunden Generationenfragen an. Das kann die Überschreibung eines Betriebes sein oder rechtzeitig ein Testament zu machen. Das gehört für uns zu den Paradedisziplinen von Verantwortung füreinander – so sieht für uns gelebte Nachhaltigkeit aus. Ihr Kostüm strahlt die farbenfrohe Freude aus, die man rundum spürt: Von den Menschen, die hier arbeiten, bis zum Ambiente. Ein Arbeitsklima und eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle sich wohlfühlen, gehört mittlerweile zu einer nachhaltigen Unternehmenskultur. Wie Vielfalt und Diversität – das war für uns schon immer so selbstverständlich wie Flexibilität. Arbeiten von unterwegs aus und zu flexiblen Zeiten geht bei uns nicht erst seit Corona. Und Sie denken und handeln generationenspezifisch, wie schon erwähnt. Ja, von unseren „Generationenberatern“ bis zum Jugendteam an unserem Standort am Frauenplatz, das den Begriff „Geldberater“ als Bezeichnung für seine Tätigkeit ausgewählt hat. „Geld“ ist ein sensibles Thema, es gibt wohl nichts, was so unterschiedliche Emotionen weckt – damit muss man umgehen und darüber muss man sprechen können, und zwar so, dass das Gegenüber genau versteht, was gemeint ist. Deshalb gibt es bei uns für die verschiedensten Bereiche bis hin zum Heilwesen ausgebildete Ansprechpartner – die übrigens nicht unbedingt aus der Bankbranche kommen müssen. In spezifischen Ausbildungen und Fortbildungen wird alles vermittelt, was zu wissen wichtig ist. Und nachhaltige Produkte? Auch die bietet die Münchner Bank natürlich. Immer in Verbindung mit der Prämisse, dass hier ebenfalls die Werte „ehrlich“, „partnerschaftlich“, „unabhängig“ und „heimatverbunden“ greifen. Die Münchner Bank lebt das Prinzip „Was einer nicht schafft, schaffen viele“ – und ist damit seit über 160 Jahren Trendsetter für soziale Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist seit mehr als 160 Jahren fest in den Werten der Münchner Bank verankert. Fotos: Münchner Bank „Genossenschaft ist, wenn man es gemeinsam schafft“ lautet das Grundprinzip der Münchner Bank. Sandra Bindler, Vorstandsvorsitzende der Münchner Bank. ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE 7 NACHHALTIGE ANZEIGE Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

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