Abendzeitung vom 31.10.2023

WIR SUCHEN EIN ZUHAUSE Jagdterrier-Pinscher-Mix AFRA(6) ist leider blind und hat Diabetes. Anfangs ist sie zunächst unsicher. Aber hat sie erst Vertrauen aufgebaut, zeigt sie ihre zutrauliche Seite und geht auch gerne spazieren. Stimmlich kann man sie dabei zur Orientierung gut unterstützen. KatzeLILIBETH(2, Foto) und Kater DJ (2) sind ein unzertrennliches Paar undwerden nur gemeinsam vermittelt. Sie beide haben zutrauliche Wesen und sind verschmust – aber auch äußerst temperamentvoll. Die beiden suchen ein liebevolles, kinderloses Zuhause mit Balkon. BRADY(5) ist ein unsicherer Mischlingsrüde, der noch einiges an Erziehung braucht, weil er gerade in stressigen Situationen schwer kontrollierbar ist. Bei Menschen zeigt er sich verschmust und ist auch mit Artgenossen verträglich. Der Rüde sucht ein kinderloses Zuhause. Die WellensitticheFEUERWEHRundFEUERLÖSCHER (10) suchen ein Zuhause mit viel Freiflug und einem eigenen Vogelzimmer. Feuerwehr hat leider ein Herzproblem und braucht Medikamente. Seinen Namen hat er, weil die Feuerwehr ihn in die Klinik fuhr. Fotos: Tierheim Diese Tiere finden Sie im Tierheim (Riemer Straße 270), geöffnet von Mi. bis So., 13 bis 16 Uhr, ☎089 / 921 000 0. REPTIL DER WOCHE Wenn Sie dieses Tier aufnehmen möchten, wenden Sie sich bitte an die Auffangstation für Reptilien, ☎2180 5030, oder füllen Sie direkt den „Fragebogen für Interessenten“ auf reptilienauffangstation.de aus. BartagameSEPPwurde abgegeben, weil der Besitzer die Kosten nicht mehr tragen konnte. Er benötigt neben Insekten auch regelmäßig frisches Grünzeug, welches den Großteil der Ernährung darstellen sollte. Da Bartagamen aus Australien kommen, brauchen sie außerdem sehr hochwertige UVBeleuchtung mit hoher Wattzahl. Werden die Bedürfnisse der Tiere erfüllt, weisen sie ein sehr ruhiges, neugieriges Wesen auf und können sehr zutraulich werden. Ausgewachsen können diese Echsen bis zu 50 Zentimeter lang werden. Da sie sich gerne und viel bewegen, wird ein Terrarium mit denMaßen 150 x 80 x 100 Zentimeter empfohlen. Foto: Auffangstation DIE TIER-FRAGE Wie gefährlich sind Heuschrecken? Heuschrecken verursachen Hungersnöte, die Menschen bedrohen. Um zu verstehen, wie sich solche Schwärme verhalten, haben Forschende einer Universität der Stadt Konstanz nun Tausende der Tiere untersucht. Die Fachleute konnten beobachten, wie die Insekten nach Futter suchen und bei Gefahr kommunizieren. Foto: dpa Fangen Heuschrecken an zu futtern, bleibt manchmal kaum noch etwas für uns Menschen übrig. Denn Schwärme der Insekten fressen innerhalb von Sekunden ganze Äcker und Weiden leer. Keiler Friedrich und sein Mensch Oinkoink, öfföff, schnüffel und schnauf – begeistert wird Dennis Renschler von seinem Haustier empfangen: Friedrich Hannibal Schnitzel, seines Zeichens Wildschwein, möchte jetzt gestreichelt und liebkost werden. Friedrich, so sein Rufname, ist ein noch sehr junger und inzwischen sehr zahmer Keiler, den Renschler aus der Tiernotrettung zu sich geholt hat. „Ich wollte schon immer eine Sau haben“, sagt der Jäger, der im Hauptberuf Zimmermann ist. „Wildschweine sind extrem intelligent und es macht einfach Spaß, mit ihnen umzugehen.“ Der kleine Keiler kam mit acht Wochen zu Renschler, inzwischen ist er ein halbes Jahr alt und flitzt äußerst vergnügt in seinem Gehege in Birkenfeld bei Karlsruhe herum, wirft sich schwungvoll in sein Wasserbecken oder verbeißt sich eifrig in den Schnürsenkeln der Schuhe seiner Besucher. Manchmal ist er auch zu Gast in Renschlers Werkstatt und Büro, wenn keine anderen Mitarbeiter da sind. Als Frischling war das Tier in der Nähe von Leonberg westlich von Stuttgart gefunden worden. „Er lag im Gras und war wirklich sehr klein“, sagt Jeanine Nikolaus von der Tierhilfe Pforzheim, bei der das Wildschweinchen schließlich landete. Vermutlich „verloren gegangen, als das Muttertier aufgescheucht wurde“. Sie päppelte Friedrich mit Lämmermilch auf – und rief Renschler an, den sie persönlich kennt. „Er wollte ein Wildschwein, er hat eins gekriegt“, sagt sie. Der machte sich erstmal schlau, besprach sich mit Tierexpertin Nikolaus, umzäunte für Friedrich ausbruchssicher ein 470 Quadratmeter großes Grundstück direkt am Betriebsgelände – „Maschendraht würde er nämlich einfach durchbeißen!“ – und baute ihm ein richtiges kleines Blockhaus als Rückzugsort. „Bin schließlich Zimmermann!“ Immer wenn es dunkel wird, verzieht sich Friedrich dann in seine mit Stroh gepolsterte Behausung. Zum Zeitvertreib tagsüber liegen auf dem Gelände ein Besenkopf, den Friedrich gerne mit der Schnauze herumschiebt, ebenso wie lose Holzklötze. Autoreifen baumeln an Seilen vom Baum, damit Friedrich sie anstupsen kann. Suhlen darf sich der Keiler in und neben seiner Wasserwanne. Und bald bekommt er einen größeren Badeplatz. „Die Haltung von Wildtieren ist grundsätzlich erlaubt“, sagt ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums von Baden-Württemberg. Natürlich müssten Regelungen zum Tierschutz und zur Tiergesundheit eingehalten werden. Wenn Friedrich zum Beispiel in ein Gehege abgegeben würde, müsste er vorher auf die Afrikanische Schweinepest getestet werden, erläutert Renschler. Wie viele Menschen im Land privat ein Wildtier halten, dazu gibt es laut Ministerium keine Zahlen. Aufwendig sei die Betreuung von Friedrich eigentlich nicht, sagt Renschler. Mindestens morgens und abends kommt jemand zu dem Tier; Renschlers guter Freund Ralf Berft schaut regelmäßig nach dem Rechten, und Berfts acht Jahre alter Sohn Mattis hat sich so richtig angefreundet mit Friedrich. „Der hört schon auf Sitz und Platz und ist so lieb“, sagt er. Um die 100 Kommandos könnte der Keiler theoretisch lernen. Wildschwein Friedrich isst gerne Hundefutter Jeden Tag frisst der inzwischen kastrierte Friedrich etwa 1,5 Kilogramm Fleisch, darunter etwa Rehleber oder auch Hunde-Nassfutter. Außerdem mampft er Tag für Tag genüsslich und geräuschvoll 20 bis 25 Äpfel und jede Menge Nüsse. Praktischerweise steht auf Friedrichs Grundstück ein Walnussbaum. Das Futter versteckt Renschler zum Teil, damit es Friedrich nicht langweilig wird. Noch wiegt der geschätzte 50 Kilo; er könnte durchaus aber mal 200 Kilo schwer werden. Draußen in freier Wildbahn würde Friedrich sich zwar zurechtfinden und als Allesfresser auch an Futter kommen, sagt Tierretterin Nikolaus. „Aber er würde immer den Kontakt zu Menschen suchen.“ Ausgewildert werden darf er ohnehin nicht. Das aber würde Renschler auch gar nicht wollen. In freier Wildbahn wird ein Keiler etwa acht Jahre alt, in Gefangenschaft kann er dreimal so alt werden. „Dann sind wir alle schon in Rente.“ Anika von Greve-Dierfeld Von Tierärzten gesund gepflegt, von Jäger Dennis Renschler als Haustier aufgenommen: Das neue Leben eines Wildschweins Dennis Renschler sitzt bei demrundsechs Monate alten Wildschwein Friedrich im Gehege. Er hat den Keiler aufgezogen. Foto: Uli Deck/dpa Das rund sechs Monate alte Wildschwein Friedrich sieht glücklich aus. Foto: Uli Deck/dpa TIERE 15 TIERE ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE TELEFON089 23 77-3100 E-MAIL REDAKTION@ABENDZEITUNG.DE Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

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