Abendzeitung vom 31.10.2023

14 ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE WIRTSCHAFT Exklusiv für Wertpapieranleger 4,5 % p.a. 089 39 99 80 www.merkur-privatbank.de/exklusiv Die deutsche Wirtschaft steckt in der Flaute fest. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds ist Deutschland der einzige G7-Industriestaat, dessen Wirtschaft in diesem Jahr schrumpfen wird. Im dritten Quartal verringerte sich das Bruttoinlandsprodukt nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorquartal leicht um 0,1 Prozent. Gedämpft wird die wirtschaftliche Entwicklung auch durch die Inflation. Die Statistiker veröffentlichten am Montag erste Zahlen zu den Verbraucherpreisen im Oktober. ☞Warum dämpft die Inflation die Konjunkturentwicklung? Deutlich gestiegene Preise belasten Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie können sich für ihr Geld weniger leisten. Bei einer jüngst veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes gaben 61 Prozent von insgesamt mehr als 4800 Befragten im Sommer an, in den vorherigen zwölf Monaten ihren Konsum eingeschränkt zu haben. Der Privatkonsum ist eine wichtige Stütze der Konjunktur. „Vor allem die hohen Preise für Nahrungsmittel schwächen die Kaufkraft der privaten Haushalte in Deutschland und sorgen dafür, dass der private Konsum in diesem Jahr keine Stütze der Konjunktur sein wird“, erwartet Rolf Bürkl vom Nürnberger Marktforscher GfK. Im dritten Quartal nahmen die Konsumausgaben nach den vorläufigen Daten der Statistiker ab. ☞Wie hat sich die Inflation entwickelt? Die Inflation bleibt trotz eines deutlichen Rückgangs in Deutschland eine Bürde. Die Verbraucherpreise lagen im Oktober 3,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats – nach 4,5 Prozent im September. Deutschland war vor Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 stark von billigem russischen Gas abhängig, bis Russland die Lieferung einstellte. Die Energiepreise schossen in die Höhe und schoben die Inflation insgesamt an. Inzwischen belasten vor allem Nahrungsmittelpreise die Verbraucher. ☞Welche Rolle spielen Zinserhöhungen der EZB?ImKampf gegen die Inflation erhöhte die Europäische Zentralbank seit Juli 2022 die Zinsen zehnmal in Folge. Zuletzt drehten die EuroWährungshüter angesichts gesunkener Inflationsraten nicht weiter an der Zinsschraube. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann. Zugleich sind teurere Kredite eine Last für die Wirtschaft, weil sich kreditfinanzierte Investitionen verteuern. Manche Unternehmen überdenken daher ihre Investitionen. ☞Was belastet die deutsche Wirtschaft noch? Die exportorientierte deutsche Wirtschaft bekommt die Schwäche der Weltwirtschaft zu spüren. „Ein schwächerer Außenhandel trifft die deutsche Wirtschaft über die Maßen und stärker als teilweise andere Nationen“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst. Die Weltwirtschaft erholt sich nur langsam von den Folgen der Pandemie, vom russischen Krieg gegen die Ukraine und der Inflation – das Wachstum ist dem IWF zufolge historisch schwach. ☞Was stützt die deutsche Wirtschaft? Der Arbeitsmarkt zeigt sich robust. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist der Bundesagentur für Arbeit zufolge weiter hoch. Es fehlt an vielen Stellen Personal. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten angesichts der „notorischen“ und sich perspektivisch weiter verschärfenden Personalknappheit in vielen Bereichen nur einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 2,6 Millionen Menschen in diesem Jahr. In den beiden kommenden Jahren werde die Zahl der Arbeitslosen wohl leicht sinken. „Verglichen mit anderen Ländern steht Deutschland insgesamt gut da, nicht nur bei Beschäftigung und Schuldentragfähigkeit“, sagte BundesbankPräsident JoachimNagel Anfang September. ☞Wie steht es um Deutschlands Staatsfinanzen? Deutschland wird trotz der schwachen Wirtschaftsentwicklung nach Worten von Finanzminister Christian Lindner international weiter als Stütze des Finanzsystems gesehen, „Wir sind so etwas wie ein Stabilitätsanker, denn bei uns geht die Verschuldung, geht die Schuldenquote zurück“mar Die deutsche Wirtschaft steht im internationalen Vergleich derzeitmau da. Ist die Bundesrepublik wieder der „kranke Mann Europas“? Inflation und Flaute Die exportorientierte Wirtschaft bekommt derzeit auch die Schwäche der Weltwirtschaft zu spüren. Foto: dpa WIRTSCHAFT kompakt Umfang der Schwarzarbeit steigt an BERLIN Der Umfang der Schwarzarbeit wird nach einer Prognose in diesem Jahr in Deutschland auf geschätzt 463 Milliarden Euro steigen. Dies sei eine Zunahme um rund 80 Milliarden Euro im Vergleich zu 2022, berichtete die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Zahlen des Finanzwissenschaftlers Friedrich Schneider. Das Verhältnis der prognostizierten Schattenwirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt wächst demnach auf 10,7 Prozent der Wirtschaftsleistung. Stimmung in der Eurozone auf Tiefststand BRÜSSEL Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist im Oktober auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren gesunken. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 93,3 Punkte, wie die Europäische Kommission am Montag in Brüssel mitteilte. Es ist der niedrigste Stand seit November 2020 und die sechste Abschwächung in Folge. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Rückgang auf 93,0 Punkte gerechnet. Europäische KI-Allianz ROM Deutschland, Frankreich und Italien wollen beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) enger zusammenarbeiten, damit Europa mit der Konkurrenz aus den USA und China besser mithalten kann. Zugleich warnten die Wirtschaftsminister der drei größten EU-Volkswirtschaften, Robert Habeck, Bruno Le Maire und Adolfo Urso, am Montag in Rom vor übertriebener Regulierung von KI innerhalb der Europäischen Union. Der Grünen-Politiker Habeck sagte, angesichts des internationalen Wettbewerbs müsse man sich „strategisch absprechen“. MAN: Verkaufsstart schwerer E-Lastwagen MÜNCHEN MAN hat den Verkauf von vollelektrischen Lastwagen für den Fernverkehr und regionale Schwertransporte gestartet. Rund 600 Vorbestellungen lägen vor, die ersten 200 E-LKW würden nächstes Jahr an Kunden ausgeliefert, teilte der Lastwagenbauer am Montag mit. Erst 2025 soll im Stammwerk München die Fertigung in größeren Stückzahlen anlaufen, wo MAN weiterhin auch seine schweren Diesel-LKW baut. Foto: imago IDAX 14716,54 Punkte (+0,20%) PGold€/Feinunze 1884,46 (–0,56%) PRohöl Brent, $/Barrel 87,75 (–2,97%) Div. 30.10. Veränd.% 52-Wochen Dividenden- KGV Vortag Hoch Tief rendite 2023 Adidas NA 0,70 166,44 +0,08 W 188,60 93,40 0,42 - Airbus 1,80 126,32 +1,10 WW 138,72 107,04 1,42 21,97 Allianz vNA 11,40 221,05 +1,12 WW 234,55 183,46 5,16 9,29 BASF NA 3,40 41,68 +0,53 W 54,04 40,25 8,16 10,17 Bayer NA 2,40 40,68 +0,42 W 65,66 40,14 5,90 7,98 Beiersdorf 0,70 122,80 +1,11 WW 128,60 93,38 0,57 31,90 BMW St. 8,50 87,71 WW -0,88 113,46 75,06 9,69 6,36 Brenntag NA 2,00 69,28 +0,35 W 77,90 54,94 2,89 12,95 Commerzbank 0,20 10,14 +0,95 WW 12,01 7,46 1,97 6,99 Continental 1,50 60,46 +0,33 W 79,24 48,35 2,48 8,46 Covestro 0,00 47,17 +0,36 W 54,08 32,65 - 52,41 Daimler Truck 1,30 29,62 W -0,40 34,31 26,59 4,39 7,90 Dt. Bank NA 0,30 10,41 +0,02 W 12,36 7,95 2,88 5,34 Dt. Börse NA 3,60 155,95 +0,55 W 186,35 152,60 2,31 17,04 Dt. Post NA 1,85 36,61 +0,25 W 47,05 34,09 5,05 10,93 Dt. Telekom 0,70 20,48 +0,44 W 23,13 18,50 3,42 13,21 E.ON NA 0,51 11,09 W -0,18 12,29 8,39 4,60 12,32 Fresenius 0,92 24,28 WW -0,70 31,22 22,48 3,79 8,83 Hann. Rück NA 6,00 207,80 +0,78 WW 215,20 158,55 2,89 13,95 Heidelb. Mat. 2,60 68,76 +1,57 WW 77,78 44,87 3,78 8,76 Henkel Vz. 1,85 67,80 +0,80 WW 78,84 60,64 2,73 19,65 Infineon NA 0,32 27,28 WWWWWW -6,35 40,27 24,01 1,17 13,64 Mercedes-Benz 5,20 55,58 WW -1,12 76,10 55,27 9,36 4,57 Merck 2,20 137,85 WWWW -3,60 202,80 135,00 1,60 17,12 MTU Aero 3,20 177,65 +1,54 WW 245,10 158,20 1,80 18,04 Münch. R. vNA 11,60 379,60 +1,09 WW 384,00 267,60 3,06 12,65 Porsche AG Vz. 1,01 83,26 +1,39 WW 120,80 81,88 1,21 14,23 Porsche Vz. 2,56 41,95 WW -0,73 61,18 41,65 6,10 2,36 Qiagen 0,00 33,35 WWW -2,97 48,36 32,74 - 19,06 Rheinmetall 4,30 270,10 +1,50 WW 281,30 153,05 1,59 19,29 RWE St. 0,90 35,80 +0,67 WW 43,55 31,55 2,51 10,69 SAP 2,05 125,60 +0,46 W 131,70 94,90 1,63 36,41 Sartorius Vz. 1,44 217,80 WWWWW -5,43 471,70 215,90 0,66 24,34 Siem.Energy 0,00 8,44 +12,66 WWWWWWWWWWW 24,81 6,40 - - Siem.Health. 0,95 45,77 W -0,20 58,08 44,39 2,08 25,43 Siemens NA 4,25 123,70 +1,05 WW 167,00 106,90 3,44 15,09 Symrise 1,05 95,46 +0,55 W 112,55 87,38 1,10 29,37 Vonovia NA 0,85 21,00 +1,30 WW 28,72 15,27 4,05 - VW Vz. 8,76 99,14 W -0,15 144,98 97,83 8,84 3,22 Zalando 0,00 21,20 W -0,33 45,81 19,89 - 38,55 DAX Der deutsche Aktienmarkt ist mit kleinen Gewinnen in die Woche gestartet. Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 14.714 Punkte. Infineon gerieten unter Abgabedruck und schlossen 6,4 Prozent tiefer. Im Handel wurde auf einen schwachen Ausblick von ON Semiconductor verwiesen. Die Bekanntgabe des deutschen BIP setzte keine Akzente. Die Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft und damit etwas weniger stark als die Erwartung von minus 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. „Das Minus dürfte kein Ausreißer sein. Im Winterhalbjahr wird die deutsche Wirtschaft wohl erneut etwas schrumpfen“, glaubt die Commerzbank. Positive Nachrichten kamen derweil von der Inflationsfront: Der Preisanstieg in mehreren Bundesländern hat sich deutlich ermäßigt, der Trend wurde durch die bundesweiten Daten bestätigt. Gut behauptet – Infineon mit Sektorvorgaben schwach REGIONALE AKTIEN Div. 30.10. 27.10. Adtran Netw. 0,00 19,92 20,00 BayWa vNA 1,20 31,05 31,60 Cancom 1,00 23,20 23,22 CTS Eventim 1,06 56,95 56,10 MorphoSys 0,00 29,85 29,66 Nemetschek 0,45 68,38 67,24 ProS.Sat.1 0,05 5,11 5,00 Sixt St. 6,11 81,35 81,30 Süss M. Tec 0,20 16,26 16,64 Telefónica Dt. 0,18 1,60 1,58 thyssenkrupp 0,15 6,43 6,42 Wacker 1,00 17,24 17,06 Wacker Chemie 12,00 112,55 112,40 MÜNZEN & BARREN Ankauf Verkauf 1 oz American Eagle 1849,50 2008,00 1 oz Krügerrand 1849,50 1945,00 1/10 oz Krügerrand 184,50 223,20 1/2 oz Maple Leaf 924,50 1038,90 1 oz Goldbarren 1840,50 1970,00 100 g Goldbarren 5918,00 6301,00 Quelle: Degussa Goldhandel GmbH, Endkundenpreise in Euro. Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am Funds Service, sortiert nach 3-Jahresperformance, berechnet nach BVI Methode. Laufende Kosten % = Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz = hoher Kostenanteil. Täglich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilienund wertgesicherte Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar. DIE BESTEN RENTENFONDS Preis Performance in % Titel 30.10. 3 J. 5 J. Lfd.Kosten % Deka Disc.Strategie 5y 120,20 EUR 18,31 20,53 WWWWWWWWWWW 1,70 DNCA Fin Flex InfN* 112,67 EUR 7,79 11,56 WWWWWW 0,94 Deka VAG-Weltzins-INV 70,55 EUR 6,09 9,35 WWWW 0,66 Deka Weltzins-Invest T 33,11 EUR 5,26 9,80 WWWW 0,65 PAYDEN Global HY Bond USD* 30,13 USD 4,33 17,90 WWWW 0,75 Sparinvest ValBds ShDa HY€R* 106,07 EUR 4,01 6,36 WWWWW0,92 Hauck&Auf HAIG MB Flex Plus 60,77 EUR 3,77 2,25 WWWWWWWW 1,32 Aktuelles Marktklima gemessen am Angst-Barometer V-Dax nervös ruhig Der V-Dax misst die vom Markt erwartete Schwankungsbreite des Dax und damit die Risikoneigung der Anleger. Ein hoher Wert weist auf einen unruhigen Markt mit starken Kursschwankungen hin. aktuell Vortag IIIIIIIMDAX23 844,34 (+0,30%)IIIIIIITecDAX2 790,82 (-1,23%)IIIIIIISDAX12 075,68 (-0,46%)IIIIIIIDAX 50 ESG1 454,98 (+0,03%)IIIIIIIRex123,93 (+0,26%)IIIIIIIUmlaufrendite2,79 (-0,02)IIIIIIIEuro in $1,0605 (+0,61%)IIIIIII ❘ b Dow Jones Kursein Euro; Dividendeletzt gezahlte in Euro; Angaben ohne Gewähr. Stand: 17.51 Uhr ME(S)Z Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

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