Abendzeitung vom 31.10.2023

Mehrweg gegen Müll Seit Beginn des Jahres sind Gastronomen verpflichtet, Essen und Trinken zum Mitnehmen auch in Mehrwegbehältern anzubieten. 120 000 Tonnen Wegwerfverpackungen werden laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) pro Jahr in Deutschland verkauft. Sie verstopfen die städtischen Mülleimer und landen häufig in Parks oder an der Isar. Angesichts des stetig steigenden To-go-Geschäfts klingt das Gesetz erst einmal nach einer guten Idee zur Müll-Reduktion. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Zunächst muss man vorwegnehmen, dass nicht alle Gastrobetriebe in der Pflicht sind. Betriebe, die kleiner sind als 80 Quadratmeter und weniger als fünf Mitarbeiter haben, sind von dem Gesetz ausgenommen. Außerdem gilt die MehrwegPflicht nur, wenn es sich bei der angebotenen Einwegvariante um Kunststoffverpackungen handelt. Konkret heißt das: Imbisse, die ohnehin ausschließlich für das Mitnahme-Geschäft produzieren, können ihre Speisen und Getränke weiterhin nur in Einwegverpackungen anbieten. Und auch die großen Betriebe können ihr Essen weiter nur in Einwegverpackungen anbieten, solange diese nicht aus Kunststoff sind. Für Aluminium- und Pappe-Verpackungen muss keine Mehrweg-Alternative angeboten werden. Wenn mehr Leute danach fragen, steigt die Mehrwegquote Trotzdem haben sich spätestens seit dem Gesetz viele Gastrobetriebe mit dem Thema auseinandergesetzt und bieten ihren Kunden eine Mehrwegalternative an. Beim Marktführer Recup/Rebowl aus München sind allein im Januar deutschlandweit 6000 Betriebe neu dazugekommen. Insgesamt sind es 21 000 Ausgabestellen. „Es ist aber noch viel Luft nach oben“, sagt eine Sprecherin zur AZ, „deshalb hoffen wir stark auf eine Nachbesserung des Gesetzes, so dass sich Mehrweg noch flächendeckender etablieren kann.“ Auch wünscht man sich bei Recup/ Rebowl ein Umdenken auf Verbraucherseite. Die Mehrwegquoten würden steigen, wenn Personen häufiger nach Mehrweg fragen und es der Einwegvariante vorziehen. Michael Teodorescu ist Chefredakteur des Gastro-Branchenmagazins „First Class“ und Chef vom Dienst bei „24 Stunden Gastlichkeit“. Auch er findet die Idee hinter dem Gesetz sinnvoll. Allerdings sei die Umsetzung für die Gastgeber nicht immer so einfach. „Zudem hält sich die Nachfrage seitens der Gäste, je nach Region, stark zurück“. Das läge zum Teil allerdings auch an der mangelnden Kommunikation, die auf das Mehrweg-Angebot hinweist. Aber nicht für jede Art von Betrieb sei das Gesetz ein Thema. Besonders große FranchiseUnternehmen täten sich mit der konsequenten Umsetzung schwer, obwohl sie einen bedeutenden Einfluss haben. Auf der anderen Seite kämen zum Beispiel kleine Cafés oder auch Bistros ihrer Verantwortung nach und weisen sogar aktiv auf das Angebot hin. Teodorescu gibt zu bedenken, dass viele Gastronomiebetriebe nach wie vor mit den Auswirkungen der Pandemie, konstantem Fachkräftemangel und steigenden Preisen durch die Inflation beziehungsweise den Krieg zu kämpfen haben. „Manch einer will einfach nur Gastgeber sein und hat für die Mehrweg-Thematik gar keinen Kopf.“ Andere hingegen würden die Mehrwegpflicht gewissenhaft umsetzen. Zu viele Anbieter – einheitlicheSysteme wären sinnvoll Deutlich reduziert hat sich der Einwegmüll seiner Meinung nach trotzdem nicht. Das sei oftmals auch eine Preis- oder Platzfrage bei den Wirten. Ein weiteres Problem: Neben Recup/Rebowl gibt es noch andere Anbieter von Mehrweggeschirr wie Relevo oder Vytal. „Und das ist nicht nur für den Gastgeber irreführend, sondern eben auch für den Gast“, sagt Teodorescu. Das schränkt die Rückgabemöglichkeiten ein. „Es braucht einheitliche Systeme“, fordert der Gastro-Experte. Tatsächlich gebe es mittlerweile einige MehrwegAnbieter, die eine bundesweite Rückgabe in einer bestimmten Supermarkt-Kette ermöglichen. „Das soll und muss zukünftig ausgebaut werden“, findet Teodorescu. Ruth Frömmer Die Verpackungen von To-go-Essen belasten die Umwelt. Das Mehrweggesetz sollte den Müll reduzieren. Hat das funktioniert? Die AZ hat mit einem Experten gesprochen Der Marktführer bei Mehrwegsystemen ist das Münchner Unternehmen Recup/Rebowl. Von dort heißt es: Es gibt noch Luft nach oben. Foto: Jürgen Theobald/imago Von der Feldernte bis direkt an die Wohnungstür Als Lebensmittelhändler ist sich REWE seiner Verantwortung für mehr Nachhaltigkeit bewusst. Das Klima langfristig schützen, Müll vermeiden, die Artenvielfalt erhalten und für mehr Tierwohl sorgen gehören dabei zu den Grundsätzen des Unternehmens. Ein weiterer wichtiger Grundsatz von REWE ist die konsequente Ausrichtung auf eine zukunftsfähige Gesellschaft. Hierbei zählen sowohl die qualitativ hochwertigen Lebensmittel als auch deren Herkunft. Im Bereich Obst und Gemüse hat die regionale Beschaffung aus heimischer Landwirtschaft für REWE immer Priorität. Mit dem hauseigenen REWE Lieferservice können Kunden in München und Umgebung online ihre Produkte direkt vom REWE Lieferservice-Lager zu sich bis an dieWohnungstür bestellen. Dabei bietet das Sortiment eine Vielfalt an Lebensmitteln und Haushaltswaren. Auch lokale Produkte von ortsansässigen Herstellern und Familienbetrieben werden unterstützt. Sie können ihre Produkte über den REWE Lieferservice verkaufen. In einer dreiteiligen Serie wird exemplarisch der Weg eines Bio Hokkaido Kürbisses von der Ernte über die Lieferung und Zwischenlagerung bei REWE bis zur Auslieferung direkt an die Wohnungstür des Kunden aufgezeigt. In Teil 1 geht es um die Herkunft des Kürbisses und wie er zum Lieferservice-Lager von REWE kommt. Zertifiziertes und frisches Gemüse Für die Metropolregion München bezieht der Lebensmittelhändler den Bio Hokkaido Kürbis von dem regionalen Landwirtschaftsbetrieb „Gemüsebau Schöll“ in Hackermoos im Landkreis Dachau. Der jahrhundertealte Familienbetrieb entwickelte sich vom traditionellen Bauernhof zu einem innovativen, zertifizierten Gemüseanbaubetrieb mit Direktvermarktung in einem eigenen Hofladen und beliefert den Lebensmitteleinzelhandel. Ein zunehmender Teil der Ackerfläche wird nach den Richtlinien der ökologischen Agrarwirtschaft bewirtschaftet. Schöll wird vom weltweit größten Prüfsystem für sichere Lebensmittel QS kontrolliert. Auch die privatwirtschaftliche Organisation Global G.A.P., die weltweit freiwillige Standards zur Zertifizierung von landwirtschaftlichen Produkten setzt, prüft die Ware auf ihre hohe Qualität. Ende August wird der Bio Hokkaido Kürbis auf dem Feld von Gemüsebau Schöll geerntet und zum Trocknen in mehreren Reihen aufgelegt. Nachdem die Ernte für drei Tage ruhen konnte, wird sie von den Mitarbeitern in Kisten eingesammelt und zum Hof gebracht. Jeder einzelne Kürbis wird danach gewaschen, verpackt und anschließend mit Hilfe der Regionalinitiative „Unser Land“ zu den jeweiligen Verkaufsstellen, wie dem REWE Lieferdienstlager, gebracht. „Unser Land“ wurde 1994 als ehrenamtliche Tätigkeit ins Leben gerufen. Mittlerweile ist die Regionalinitiative ein Netzwerk, welches mit 70 Mitarbeitern in zwölf Landkreisen um die Städte München und Augsburg mit über 300 ansässigen Erzeugerbetrieben zusammenarbeitet. Lebensmittel aus der Region für die Region Der regionale Aspekt steht dabei im Vordergrund. Die vorhandenen Strukturen mit den ansässigen Landwirten soll dabei erhalten bleiben. Die jeweiligen Betriebe und Familienunternehmen können dadurch weiterhin ihre Produkte und Erzeugnisse vertreiben: Lebensmittel aus der Region für die Region. Mehr als 120 Produkte, wie Nudeln, Mehl, Fruchtsäfte und Gemüse, werden in frischer und hochwertiger Qualität zwei- bis dreimal pro Woche an Lebensmitteleinzelhändler und Facheinzelhändler geliefert. Durch die Kooperation mit REWE findet so auch der Bio Hokkaido Kürbis frisch von den Feldern des Familienbetriebs Gemüsebau Schöll seinen Weg in das Lager des REWE Lieferservice in Bergkirchen im Landkreis Dachau. https://shop.rewe.de Der REWE Lieferservice liefert Montag bis Samstag von 7 bis 22 Uhr. Die Bestellung wird gekühlt bis zur Wohnungstür gebracht. Der Weg des regionalen Bio Hokkaido Kürbis mit dem REWE Lieferservice. Teil 1 – Von der Ernte bis zum Lieferservice-Lager Nach der Trocknungsphase können die Kürbisse vom Feld eingesammelt werden. Foto: Niederbayern TV Am Hof der Landwirtfamilie Schöll werden die Bio Hokkaido Kürbisse gewaschen und anschließend verschickt. Foto: Ben Sagmeister GUTSCHEINE ZU GEWINNEN Den Lieferservice von REWE genießen Die Abendzeitung verlost gemeinsam mit REWE 20 x 50 Euro Gutscheine für den REWE Lieferservice. Jetzt online teilnehmenauf abendzeitung.de/rewegewinnspiel Der Teilnahmeschluss für das Gewinnspiel ist am Montag, dem 13. November 2023, 23:59 Uhr. Ihre personenbezogenen Daten werden ausschließlich für die Abwicklung der Verlosung verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Nach der Ermittlung der Gewinner und deren Benachrichtigung werden die Daten gelöscht. A N Z E I G E WIE STEHT ES UM DEN VERPACKUNGS-ÄRGER IN DER GASTRONOMIE? ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE 5 MÜNCHEN Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=