Abendzeitung vom 31.10.2023

20 ABENDZEITUNG DIENSTAG/MITTWOCH, 31.10./1.11.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE BAYERN KATZENWÄSCHE, GESTRICHENE GERICHTE: WIE HÜTTEN UMDENKEN MÜSSEN BAYERN kompakt Auto kracht ins Schaufenster WÜRZBURG Ein Autofahrer ist in Würzburg in das Schaufenster eines Autohauses gefahren und hat einen Schaden von 20 000 Euro verursacht. Der 37-Jährige sei am Sonntagabend vom Bremspedal abgerutscht und stattdessen auf das Gaspedal gekommen, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Die rund drei auf zwei Meter große Scheibe ging zu Bruch. Eine Sitzlounge und eine Heizung im Autohaus seien ebenfalls beschädigt worden. Verletzt wurde den Angaben nach niemand. Das ist Nürnbergs neues Christkind NÜRNBERG Das Christkind in Nürnberg für die nächsten zwei Jahre heißt Nelli Lunkenheimer. Sie ist 17 Jahre alt und überzeugte die Jury am Montag am meisten. Mit fünf weiteren Anwärterinnen stand sie nach einem Online-Voting im Finale. Feuer: Eine halbe Million Euro Schaden KRUMBACHBei demBrand einer Dachgeschosswohnung oberhalb einer Metzgerei in Schwaben ist ein Schaden von etwa 600 000 Euro entstanden. Wie die Polizei amMontag mitteilte, wurden die Beamten am Sonntagabend über das Feuer in Krumbach (Landkreis Günzburg) alarmiert. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand der Dachstuhl bereits in Flammen. Wohnung und Dachstuhl brannten komplett ab. Verletzt wurde niemand. Die Polizei ermittelt zur Ursache des Feuers. Oberfranke ertrinkt in Berlin BERLIN/BAYREUTHÜber ein Jahr nach dem Fund einer Leiche im Landwehrkanal in Berlin ist die Identität geklärt. Laut Polizei handelt es sich um einen 66-Jährigen aus Oberfranken, der dort vermisst gemeldet war. Der Tote wurde anhand seines Zahnstatus identifiziert. Er soll ertrunken sein. Münchner verunglückt mit Motorrad ERHARTING Ein Münchner (56) hat am Sonntagnachmittag in Erharting (Kreis Mühldorf am Inn) in einer Rechtskurve die Kontrolle über seinMotorrad verloren und ist schwer gestürzt. Ein Hubschrauber flog den Schwerverletzten erst ins Krankenhaus nach Traunstein, später wurde er nach Großhadern verlegt. Jedoch starb der 56-Jährige in der Nacht im Krankenhaus. Das teilte die Polizei am Montag mit. Die Unfallursache ist noch unklar. Nelli Lunkenheimer. dpa Einsatzkräfte der Feuerwehr Erharting am Einsatzort. Foto: fib Die Wintersaison ist ganz ausgefallen, im Sommer war früher Schluss: die Neue Prager Hütte am Großvenediger. Foto: Jens Klatt / DAV Wegen Wassermangels geschlossen Doch die Erderwärmung sorgt nicht nur für Wassermangel –sondern immer öfter auch für extreme Wassermengen: Starkregenereignisse und heftigste Gewitter führen dazu, dass Zufahrtswege von Geröll und Muren verschüttet oder Materialseilbahnen beschädigt werden. Ein weiteres Problem: Der Permafrost schmilzt an vielen Stellen der Alpen. Experten gehen davon aus, dass deshalb unter anderem Mitte Juni 100 000 Kubikmeter Gestein vom Südgipfel des Fluchthorn-Massivs bei Galtür in Tirol gestürzt waren, das Gipfelkreuz inklusive. Noch seien keine Hütten des DAV durch dieses Phänomen gefährdet, sagt Franz Güntner. „Aber der Klimawandel könnte sich auch in dieser Hinsicht auswirken: dass der schwindende Permafrost sich auf die Fundamente auswirkt und Hütten baufällig werden.“ Schon jetzt steht fest: Die Erderwärmung trifft die Alpen mit voller Wucht. Die Null-Grad-Grenze im Winter ist seit 1961 um 300 bis 400 Meter nach oben gewandert. 50 Prozent der Gletscherflächen sind deshalb bereits verschwunden. Und die Prognosen sind alles andere als gut. Bis Ende des Jahrhunderts werden die Alpen eisfrei sein, sagen einige Experten. Wie viele Hütten dann noch betrieben werden können, steht in den Sternen. Natalie Kettinger Trenn-Toiletten umrüsten – und manchmal beliebte Hütten-Gerichte von der Speisekarte streichen. „Dann gibt es zum Beispiel keine Kasspatzen mehr. Die brauchen beim Kochen zwar nur wenig Wasser. Aber die käseverkrusteten Pfannen wieder sauber zu bekommen, benötigt dafür umso mehr“, sagt Franz Güntner. Außerdem versuchen sie, die Gäste zu einem sparsamen Umgang mit dem kostbaren Gut zu animieren. Etwa, indem diese den Wasserhahn beim Zähneputzen nicht laufen lassen oder eine Katzenwäsche vollziehen, anstatt ausgiebig zu duschen (sollte das denn noch möglich sein). Nicht immer sind die Ratschläge von Erfolg gekrönt. „Wir hören, dass nicht jeder Gast dafür Verständnis hat“, sagt der DAV-Sprecher. Vor allem, seitdem Wandern zum Trendsport geworden sei, verwechselten manche die Alpenhütten mit ihren begrenzten Ressourcen mit einem vollausgestatteten Hotel im Tal. Von dort das kühle Nass auf den Berg zu transportieren, ist nur in seltenen Fällen über Materialbahnen möglich. Leitungen von unten nach oben gibt es hingegen kaum. „Da müsste der Druck ja auch enorm sein“, sagt Güntner. Dennoch wird am Watzmann nun genau darüber nachgedacht. Geschätzte Kosten: fast sechs Millionen Euro. Ursache Nummer zwei: Schneefelder und Gletscher, die in der Vergangenheit kontinuierlich Quellen gespeist hatten, verschwinden in vielen Alpenregionen. Doch genau auf diese „Wasserlieferanten“ sind viele Hütten angewiesen. Ein Problem, mit dem auch die Wirte des Watzmannhauses im Nationalpark Berchtesgaden zu kämpfen haben. „Es hat zwei Monate gedauert, bis unser Hochspeicher voll war“, sagte Pächter Bruno Verst unlängst der AZ. Auch hier steht eine Schließung im Raum. Denn der Wassermangel hat Folgen: „Es fehlt an Wasser fürs Kochen, Waschen, Abspülen. Hinzukommt, dass viele Alpenvereinshütten Kleinwasserkraftwerke zur Stromerzeugung betreiben“, sagt Franz Güntner. Ein Vorteil, dachte man früher, weil fließendes Wasser beständiger vorhanden war als Sonnenschein für die Photovoltaik. „Aber wenn die Quellen trocken fallen, wird es auch für Kleinwasserkraftwerke kompliziert.“ Die Betreiber reagieren, indem sie Duschen sperren, Wasserspar-Armaturen einbauen, von klassischen WCs auf TrockenEin Blick auf die Homepage der Neuen Prager Hütte im Nationalpark Hohe Tauern offenbart das ganze Ausmaß der Misere. „Wintersaison: 2023, mangels Schnee keine Wintersaison möglich!“, steht dort und „Sommersaison: vorzeitiges Saisonende am 24. August wegen Wassermangel!“ Zwei Wochen früher als geplant. Im Vorjahr war aus demselben Grund bereits Ende Juli Schluss. Ein Schicksal, dem die Wirte der Hochland-Hütte über Mittenwald nur um wenige Tropfen entgingen. Schuld ist in beiden Fällen der Klimawandel. „Der Wassermangel, mit dem immer mehr unserer Hütten zu kämpfen haben, hat zwei Ursachen“, sagt Franz Güntner, Pressereferent des Deutschen Alpenvereins für den Bereich Hütten und Wege. „Es wird grundsätzlich trockener – und das Wetter ändert sich nicht mehr so schnell wie früher: Wir haben lange Sonnenscheinperioden und dann plötzlich ganz viel Regen.“ Die Wassertanks der meisten Hütten seien darauf jedoch nicht ausgelegt und für die verlängerten Trockenzeiten viel zu klein. Der Klimawandel stellt die Hüttenwirte des Alpenvereins vor enorme Herausforderungen: Weil Gletscher schmelzen und Quellen versiegen, sitzen immer mehr von ihnen auf dem Trockenen Wolken mit Regen, dabei selten trocken Tiefausläufer bringen eine unbeständige, föhnige Witterung in die Region. Der Tag beginnt trüb mit teils kräftigen Regen- und Schneeschauern. Im Nordwesten hat es mit der Kaltfront bereits markant abgekühlt, Schnee fällt hier bis gegen 1600 m herab, es ist winterlich! In 2000 m um 2 Grad. Es werden allgemein dichte Wolken mit Regenpotenzial erwartet, trockene Abschnitte sind selten. Tageshöchstwerte 12 bis 15 Grad. Es weht ein auffrischender und oft auch stark böiger Wind aus West bis Südwest. An Allerheiligen im Norden mehr Wolken, im Süden eher sonnig. Am Donnerstag viele Wolken und Regen. Adria 21-22 Grad Ägäis 22-25 Grad Algarve 21-22 Grad Kanaren 22-24 Grad Riviera 22-23 Grad Östl. Mittelmeer 24-27 Grad WETTERLAGE VORHERSAGE FÜR SÜDBAYERN AUSSICHTEN FÜR MÜNCHEN Es gibt kaum noch Belastung durch Pollenflug. Erhöhte Leistungsfähigkeit. Bei Bluthochdruck sind jedoch Kreislaufbeschwerden möglich. BIOWETTER POLLENFLUG REKORDE IN MÜNCHEN WASSERTEMPERATUREN REISEWETTER SONNE UND MOND BERGWETTER ALPENWANDERWETTER 1-5 6-10 11-15 16-20 21-25 26-30 unter -4 31-35 -4-0 2 7 9 17 12 14 13 11 13 14 15 12 18 17 22 24 23 26 23 20 17 19 13 22 28 27 29 3 26 20 Frankfurt Paris Hamburg London Dublin Oslo Stockholm Moskau Madrid Lissabon Tunis Palma Rom Nizza Dubrovnik Athen Istanbul Wien Berlin Dresden Bordeaux Varna Warschau Budapest St. Petersburg Malaga Palermo Antalya Las Palmas OZON (Grenzwert 180) München Landshut µg/m3 60 60 Gekennzeichneter Download (ID=WsXuUSf05h1xI8_-ceHmHg)

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