39 75 JAHRE AZ ABENDZEITUNG FREITAG, 16. JUNI 2023 WWW.AZ-MUENCHEN.DE 1983 Etwas so Wundervolles, aber schon gleich dermaßen Wundervolles wie den „Monaco Franze“ bringt München nicht oft hervor (und das deutsche Fernsehen auch nicht, aber schon gleich überhaupt nicht). Die Serie lässt die Stadt wahrhaft leuchten: in der Agnesstraße, wo der Monaco und sein Spatzl großbürgerlich residieren; im Englischen Garten, wo er sich mit Frauen vergnügt, die nicht sein Spatzl sind und deutlich jünger obendrein; an der Oper, wo nur er auszudrücken wagt, dass die Wagner-Inszenierung „ein rechter Scheißdreck“ ist; oder in der Polizeistation in der Löwengrube, wo er mit dem treuen Kopfeck-Manni an der Stadtkarte die Orte einkreist, an denen die junge Frau wohnen könnte, die er abends zuvor aufgerissen hat. Bei ihr ginge nichts, hatte sie schroff gesagt, aber er wusste es besser: Ein bisserl was geht immer. All diese genialen Drehbuchideen von Helmut Dietl und Patrick Süskind würden freilich nichts helfen, aber schon gleich überhaupt nichts, wenn nicht Helmut Fischer den Monaco Franze spielen würde. Ob das Denkmal an der Münchner Freiheit dem Schauspieler oder der Figur gilt, ist letztlich egal: Die Münchner lieben beide. Wer wissen möchte, was an unserer Stadt so wunderbar ist, sollte die Serie von 1983 mal wieder anschauen. Oder noch besser: immer wieder. Foto: imago
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