Abendzeitung wird 75 Jahre alt

38 75 JAHRE AZ ABENDZEITUNG FREITAG, 16. JUNI 2023 WWW.AZ-MUENCHEN.DE 1982 Wie im richtigen Leben: Mal lacht der eine, mal der andere. Aber über die beiden zusammen, den Meister Eder und seinen Pumuckl, lachen wir alle seit 40 Jahren, vor allem die Kinder. Schön, dass es vielleicht bald Pumuckl-Ampeln im Lehel geben wird, dem Viertel, in dem Eders Schreinerei stand. Fotos: imago Besondere Münchner Geschichten Von Myriam Siegert Als Reporterin darf man ja manchmal sehr besondere Dinge erleben. Im Führerstand einer S-Bahn durch die Stammstrecke düsen? Das fand ich ziemlich beeindruckend. Was sich aber noch tiefer in die Erinnerung eingräbt, sind die vielen Begegnungen mit Menschen: lustige, interessante, traurige. Da war zum einen die Dame, die uns die Kunstwerke ihres Vaters samt seiner beeindruckenden Lebensgeschichte zur Verfügung stellte. Der Hobbymaler hatte nach dem Krieg mit Tusche und Feder viele Münchner Stadtansichten festgehalten. Die Bilder gehören eigentlich ins Museum. Und die Bilderseite, die in der AZ entstand, ist eine Augenweide. Trauriger sind die Erinnerungen an die Mieter eines Hauses in der Fraunhoferstraße, die ich mehrmals besuchen durfte. Jahrelang wehrten sie sich, letztlich wie so oft vergeblich, gegen einen in München wohlbekannten Investor, der sie regelrecht raussanierte. Über 40, teils sogar über 50 Jahre wohnten die Menschen in dem Haus, eine Mieterin seit ihrer Kindheit, die anderen hatten ihre Kinder hier aufgezogen. Lebensgeschichten, einfach weggentrifiziert aus ihrem Viertel. Leidensgeschichten voller hässlicher Details um Sanierung und Entmietung. Die Namen blieben mir so gut im Gedächtnis, dass ich vor einiger Zeit bei einem Friedhofsspaziergang zufällig feststellte, dass einer der Mieter von damals mittlerweile verstorben ist. Um Alteingesessene, aber auf erfreuliche Weise, ging es auch bei einer Geschichte über Hinterhofwerkstätten. Zwei Tage lang bin ich mit unserer Fotografin durch die Stadt getourt – zur Hutmacherin in der Altstadt, zur Schmiede imGärtnerplatzviertel, zur Kunstgießerei in der Maxvorstadt. Und besonders schöne Anekdoten hatte der Schreiner im Lehel auf Lager: In seiner Werkstatt sollte eigentlich der Pumuckl gedreht werden, sein Vater, damals noch der Chef, lehnte aber ab. Dann hätte er ja nicht arbeiten können. Myriam Siegert (42) hat ab 2011 bei der AZ volontiert und arbeitet in der Lokalredaktion. ImReporter-Alltag erlebt man so einiges. Manche Begegnungen bleiben besonders im Gedächtnis München 1946/47 und 65 Jahre danach: Die Altstadt zwischenZerstörung und Wiederaufbauin Zeichnungen des Münchner Künstlers Benedikt Gruber (†1984) und aktuellen Fotos DANKE, MAMI! Ihre herzliche Anzeige zum Muttertag am 13. Mai – in der Samstagsausgabe der Abendzeitung! Für nur 0,50 Euro je Millimeter in schwarz-weiss (inkl. 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D E 15 14 WWW. A Z - MU E NCH E N . D E WO C H E N E N D E , 1 4 . / 1 5 . 4 . 2 0 1 2 A B E NDZ E I T UNG Auferstanden aus Ruinen 1946/47: Der Blick geht hier vom Tal hinauf aufs Petersbergl. Der Chor von Münchens ältester Pfarrkirche steht immerhin noch, das alte Standesamt davor ist zerstört. Heute befindet sich hier die erst 1972 wieder aufgebaute Metzgerzeile des Viktualienmarkts. 1946/47: Immerhin die Hauben und Türme der Frauenkirche haben das Inferno überstanden. Ansonsten ist die Bebauung in der Schäfflerstraße komplett vernichtet. Auch die Häuser rechts sind zerstört – heute steht hier der rückwärtige Bau von Lodenfrey an der Ecke zur Maffeistraße. 1946/47: Der Blick von der Herzog-Wilhelm-/Ecke Kreuzstraße auf das Sendlinger Tor. Noch heute ist das südliche Stadttor von einer Baumgruppe verdeckt. Auch die Bebauung an der Altstadtseite links hat sich erhalten. Fotos: Petra Schramek (8), Gregor Feindt (2) 1946/47: Der Blick geht hier vom Bernheimer am Lenbachplatz hinein in die Pacellistraße. Die alte Maxburg ist schwer getroffen. Heute steht hier das Justizzentrum von Sepp Ruf (erbaut 195456) – nur der Turm der alten Maxburg hat sich bis heute erhalten. 1946/47: Von der HerzogWilhelm-/Ecke Josephspitalstraße hat man freie Sicht auf die Altstadt mit der Frauenkirche - links der Turm der Herzogspitalkirche. Heute steht hier das Kassen- und Steueramt (links mit der Ziegelfassade). 1946/47: Die Schienen der „Bockerlbahn“ (zum Schuttabtransport aus der Altstadt) führen vom Sendlinger Tor in die Kreuzstraße. Die Bebauung rechts ist zwar getroffen, hat sich aber erhalten können. Links die schwer gezeichnete Kreuzkirche – die Turmspitze ist komplett vernichtet. Sie steht aber bis heute. Die alte Bebauung am Straßeneck ist verschwunden. 1947/47: Von der alten Bebauung an der Weinstraße hat den Krieg nichts überdauert. Somit ist der Blick frei auf das zerstörte Kirchenschiff der Frauenkirche. Gleiche Stelle heute: Links ist heute Douglas, rechts daneben war jahrzehntelang Schlichting (heute am Altstadtring). 1946/47: Die Kirche St. Kajetan und die Feldherrnhalle haben den Bombenhagel überstanden. Zerstört sind dagegen die Gebäude des ehemaligen Theatinerklosters (Wiederaufbau: 1972) sowie das Preysing-Palais (r.), von dem nur an der Residenzstraße Reste blieben (Wiederaufbau: 1958). 1946/47: Die zerstörte Rückfront des Jesuitenkollegs aus dem 16. Jahrhundert, der Turm der Michaelskirche hat sich einigermaßen erhalten. Die WiederaufbauSituation: Turm und ein Rest des Klosters stehen noch. Daneben das Gebäude der Landesbodenkreditanstalt aus den frühen 50er Jahren. 1946/47: Von der Herzog-WilhelmStraße aus sieht man auf die Frauenkirche, dazwischen nichts als Ruinengrundstücke. Heute steht hier an der Ecke Josephspitalstraße das städtische Referat für Arbeit und Wirtschaft, das die Stadt vor ein paar Jahren völlig neu herausgeputzt hat. C In diesen wunderbaren Tuschezeichnungen hat ein Hobbymaler die Zerstörung im Nachkriegs-München festgehalten. Entspannung und Adrenalin Herr Maier, Sie sind mit der Therme Erding seit langem Werbekunde der Abendzeitung. Was verbinden Sie mit uns? MARCUS MAIER: Ich erinnere mich gern an den AZ-Modelwettbewerb „Schöne Münchnerin“: In der Therme war ein Casting und an dem Tag war ein englischer Austauschschüler bei uns. Er sagte zu seinen Gastgebern: Das ist ja der Wahnsinn. In England gibt’s keine Thermen, und er dachte, dass das dazu gehört. Erst drei Tage später haben sie ihn aufgeklärt, dass es bei uns gar nicht jeden Tag eine Modenschau gibt. Sind Sie selbst AZ-Leser? Ja, ich lese sie sehr gern, ich finde zum Beispiel die Ausflugstipps gut. Die kann man zwar auch googeln, aber dafür braucht man halt fünf Stunden. In der AZ sind sie gut aufbereitet. Und man arbeitet natürlich lieber mit einer Zeitung zusammen, wenn man sie selbst liest. Wie viele Gäste kommen jeden Tag zu Ihnen? Im Schnitt 5000, ein Viertel davon aus dem Großraum München. In den Ferien fahren die Gäste im Schnitt 250 Kilometer zu uns. Sie kommen aus Leipzig und Hamburg, aus Österreich, Frankreich, Schweiz oder Südtirol. In den Ferien sind die Hotels in Erding ausgebucht. Wir haben sogar Stammgäste aus Mallorca. Wie bitte? Ja, es ist schon erstaunlich, dass jemand aus Mallorca – wo’s ja nicht hässlich ist – ins Flugzeug steigt, um in der Therme Erding Urlaub zu machen. Aber sie kommen drei Mal im Jahr und waren schon über fünfzig Mal hier. Erkennen Sie, woher Ihre Gäste kommen? Österreicher erkennt man immer – das sind angenehme Gäste. Sie sind nicht so anspruchsvoll, sind tiefenentspannt. Der Deutsche nörgelt, wenn mal ausnahmsweise eine Rutsche nicht funktioniert, der Österreicher geht lässiger damit um. Einmal war bei uns drinnen keine Liege mehr frei und ich wollte einem Österreicher Liegen holen. Der sagte: Basst scho! Er ist bei fünf Grad und Regen nach draußen, hat selbst zwei Liegen reingetragen und war glücklich. Haben Sie ansonsten spezielle Gäste? Wir haben Gäste, die das Thermalheilwasser abfüllen und mit nach Hause nehmen. Ein Ehepaar aus München, um die 70, nimmt immer fünf Liter mit. Früher hatten sie Probleme mit schuppiger Kopfhaut – jetzt nicht mehr, seitdem sie sich mit dem Thermalwasser die Haare waschen. Ob’s am Glauben liegt oder tatsächlich etwas im Wasser ist, weiß ich nicht. Ist es erlaubt, Wasser mitzunehmen? Ja, wir haben hier ja eine ArdeoQuelle, die die nächsten 50 Jahre unerschöpflich ist. Wenn jemand fünf Liter mitnimmt, ist unser Verlust überschaubar. In der Therme gibt es Rutschen auf „X-treme Level“. Die werden vermutlich größtenteils von Jungs und jungen Männern genutzt, oder? Es gibt auch Frauen, die alle Rutschen nutzen, aber ihr Anteil liegt bei 10 bis 15 Prozent. Übrigens gibt es auch Opa und Oma, die mit den Enkeln rutschen. Da sieht man sie wieder zum Kind werden. Trauen Sie selbst sich auch auf alle Rutschen? Ja, aber ich habe das ja quasi mit meinem Arbeitsvertrag unterschrieben. Ich muss alle Rutschen ausprobieren, bevor der TÜV sie testet. Da wird schon Adrenalin ausgeschüttet, wenn man eine Halfpipe-Rutsche als erster nach der Dummy-Puppe runterrutscht. Aber ich rutsche gern, das macht Laune. Müssen Sie von Amts wegen auch in der Therme Erding Urlaub machen? Nein, aber wann immer ich in einer Region bin, in der es eine andere Therme gibt, gehe ich da rein und schaue sie mir im Detail an. Im Wellnessbereich von Hotels kann ich auch nie abschalten, weil ich immer alles genau anschauen muss. Wenn da eine Eisverpackung auf dem Boden liegt, muss ich die auch aufheben – eine Berufskrankheit. Gehen Sie selbst eigentlich auch mal als Gast in die Therme Erding? Ja. Einmal stand ich hinter einer Frau, die im achten Monat schwanger war – und zwar auf der Treppe zur „Kamikaze-Rutsche“, auf der man bis zu 60 km/h schnell ist. Ich sagte zu dem werdenden Vater neben mir, dass ich das für keine gute Idee halte. Er hat gefragt, wieso ich mich da einmische. Ich antwortete, dass ich der Geschäftsleiter bin – und das ist etwas seltsam, wenn man in der kurzen Hose dasteht. Interview: Dominik Petzold Unser Werbepartner Marcus Maier von der Therme Erding über Extremrutschen und über Besucher aus München und aller Welt In der Therme Erding gibt es 28 verschiedene Rutschen. Diese hier heißt „The Big Wave“ und gehört zum „X-Treme Level“. Foto: Therme Erding AZ-INTERVIEW mit Marcus Maier Der gebürtige Altöttinger ist seit 2006 Geschäftsleiter der Therme Erding

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