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16 ABENDZEITUNG SAMSTAG/SONNTAG/MONTAG, 29.4./30.4./1.5.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE PANORAMA/BAYERN PANORAMA kompakt Samenspender zeugt über 500 Kinder DEN HAAG Mindestens 550 Kinder hat ein niederländischer Samenspender gezeugt – nun ist es ihm gerichtlich untersagt worden. Sonst droht ihm ein Zwangsgeld von 10000 Euro pro Fall, urteilte ein Gericht in Den Haag. Eine Interessensvertretung und eine Mutter bekamen damit recht. Der 41-Jährige hatte an Fruchtbarkeitskliniken, Samenbanken und über Internet-Foren sein Sperma gespendet. In mindestens 550 Fällen wurde damit ein Kind gezeugt. Samenspender dürfen in den Niederlanden höchstens 25 Kinder bei zwölf Familien zeugen. Küken mit Suppenkelle gerettet FRANKFURT/MAIN Die Feuerwehr in Frankfurt hat zwölf Entenküken aus einem Becken für Wasserspiele gerettet. Sie steckten in einem Überlaufrohr fest, dessen Sog sie am Fortschwimmen hinderte. Die Einsatzkräfte improvisierten schnell. Mit einer Suppenkelle aus der Kantine eines nahe gelegenen Unternehmens holten sie die Kleinen aus dem Wasser. Eines der Entenküken. Feuerwehr Frankfurt/dpa Wende in Wunsiedel Das erst zehn Jahre alte Mädchen Lena wird über Nacht in einem Heim in Oberfranken umgebracht, erst wenige Monate lebte es dort. Nach einem Sorgerechtsstreit der Eltern. Ganz Wunsiedel war Anfang April sprachlos. Denn der Verdächtige sollte selbst ein Kind sein. Davon ging die Polizei zumindest aus. Bis jetzt. Doch die Menschen in Wunsiedel dürften auch nach der überraschenden Wende in dem Fall schwer Worte finden: Jetzt steht ein 25 Jahre alter Mann aus dem Landkreis unter Verdacht. Er sitzt seit Donnerstag in U-Haft. Die Polizei geht von einem Sexualverbrechen aus. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mit. Bislang stand allein ein elf Jahre alter Bub unter Verdacht. Er lebte wie das Opfer in dem Heim. Der Verdacht gegen ihn besteht weiter, so die Ermittler. Ein Abgleich gesicherter Spuren habe eine Übereinstimmung mit dem am Donnerstag festgenommenen Erwachsenen ergeben. Er sei kein Mitarbeiter der Kinderhilfe-Einrichtung gewesen, sagte Matthias Goers, Sprecher der Staatsanwaltschaft Hof. Es blieb offen, welchen Bezug er zu demHeim hat. Die rechtsmedizinische Untersuchung hatte ergeben, dass das Mädchen durch „Gewalteinwirkung gegen den Hals“ gestorben ist. Zudem habe sich für die Ermittler durch weitere Gutachten der Verdacht eines Sexualdelikts bestätigt. Laut „Bild“ lag das Kind halbnackt im Bett, als es am Morgen des 4. April tot in seinem Zimmer aufgefunden wurde. Bislang wirkte das Verbrechen wie eine Tat unter Bewohnern, Parallelen wurden gezogen zu ähnlichen Fällen, in denen gleichaltrige Kinder und Jugendliche einander Gewalt angetan hatten (AZ berichtete). Der Bub sei inzwischen befragt worden, habe sich aber bislang nicht zur Tat geäußert. Auch der 25-Jährige hat den Tatvorwurf bisher nicht eingeräumt. Ob das Kinderheim auch der Tatort war oder ob das Mädchen ins Zimmer gebracht wurde, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht mit. Eine natürliche Todesursache schloss die Polizei aber von Anfang an aus. Die gegründete „Soko Park“ hat 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Laut Mitteilung stehen noch viele weitere Arbeiten an: Der genaue Tatablauf müsse ebenso geklärt werden wie die Motivlage. Bisher sei auf dem weitläufigen Areal und in den Gebäuden der Einrichtung umfangreiches Spurenmaterial gesichert worden. Die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung fügt sich unauffällig in das Bild der 9200-Einwohner-Stadt ein. Es gibt zwar einen Zaun, hermetisch abgeriegelt aber ist die Anlage nicht. Nach Angaben des Trägers können dort etwa 90 Kinder und junge Erwachsene im Alter von drei bis 19 Jahren betreut werden. Das Personal des Hauses besteht aus etwa 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Facheinrichtung sei für junge Menschen und ihre Familien da, die Hilfe zur Erziehung benötigten. Lena (10) wird in einem Heim getötet, erst ist ein elfjähriger Bub unter Verdacht. Nun gibt es eine weitere Festnahme An der Straßenecke zum Kinder- und Jugendhilfezentrum haben Menschen Anfang April Kerzen, Stofftiere und Blumen für Lena (†) abgelegt. Foto: dpa Manching sperrt auf Mehr als fünf Monate nach dem Diebstahl des Goldschatzes aus dem „Kelten Römer Museum“ in Manching öffnet dort wieder die reguläre Ausstellung. Vorab wurde gewerkelt und instandgesetzt, ab 2. Mai ist die Dauerausstellung wieder zu sehen. Das teilten das Museum und die Archäologische Staatssammlung mit. In der Nacht zum 22. November waren bislang Unbekannte eingebrochen und hatten einen Schatz mit 483 keltischen Goldmünzen aus der Zeit um 100 vor Christus sowie drei weitere Münzen gestohlen. Der reine Materialwert wird auf rund eine Viertelmillion Euro geschätzt, der Handelswert für die historischen Münzen geht allerdings in die Millionen. Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung war der größte keltische Goldfund des vergangenen Jahrhunderts und das Prunkstück des Hauses. Das Landeskriminalamt ermittelt bisher ohne konkrete Spur. Die aufgebrochenen Vitrinen bleiben vorerst für Besucher gesperrt. Wie es mit dem Bereich weitergehe, sei „Gegenstand von Überlegungen“. Zuvor war geprüft worden, ob die gestohlenen Münzen durch Imitate dargestellt werden sollen. Es gebe noch keine Entscheidung, so Leiter Tobias Esch. Nach dem Einbruch hatte das Museum im Dezember nur die Sonderausstellung geöffnet. „Der Diebstahl hat uns schwer getroffen und wirkt bis heute nach. Schließlich gehörte der Goldschatz zu den HighlightExponaten des Museums“, sagt Bürgermeister Herbert Nerb. Der Direktor der Archäologischen Staatssammlung, Rupert Gebhard, sagte, das Museum habe auch ohne die Goldmünzen etwas zu bieten: „Einzigartig sind etwa das rätselhafte Kultbäumchen aus der Keltenstadt von Manching oder die beiden Bootswracks aus Oberstimm – die besterhaltenen römischen Militärschiffe nördlich der Alpen.“ Die Dauerstellung in dem Museum ist nach dem Goldraub wieder zugänglich Verschwunden: die gestohlenen Münzen. Foto: Frank Mächler/ dpa Meteorit trifft Haus In Elmshorn in SchleswigHolstein ist Experten zufolge ein Meteorit niedergegangen. Der Gesteinsbrocken von der Größe eines Tennisballs habe am Dienstag ein Dach durchschlagen, sagte die Bewohnerin am Freitag. Auch ein Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bestätigte den Meteoriteneinschlag. Ein solches Ereignis sei sehr selten. In Deutschland war zuletzt im April 2002 in der Nähe von Schloss Neuschwanstein ein Meteorit eingeschlagen. Ein größeres Kaliber war dagegen ein Meteor, der 2013 nahe der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk am Ural in der Atmosphäre zerbarst. Hausbesitzer Wilfried Labusch mit dem kleinen Meteoriten. Foto: dpa DIE IST GUT. FÜR DAS NACHHALTIG. GUTE GEFÜHL. ePAPER 4WOCHEN KOSTENLOS LESEN: abendzeitung.de/probeabo Das Probeabo endet automatisch.

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