Abendzeitung wird 75 Jahre alt

23 75 JAHRE AZ ABENDZEITUNG FREITAG, 16. JUNI 2023 WWW.AZ-MUENCHEN.DE Münchner Sause in Beverly Hills Von Kimberly Hagen Aus heutiger Sicht ist vieles unvorstellbar, was damals (nicht) passiert ist. Constantin Film hatte mich Ende März 2003 nach Los Angeles eingeladen – zur OscarNacht bei Filmproduzent Bernd Eichinger († 2011) in seine Luxus-Villa mit Traumblick in Beverly Hills. Denn die Münchner Regisseurin Caroline Link war mit ihrem Film „Nirgendwo in Afrika“ für den begehrtesten Goldjungen der Welt nominiert. Dass sie tatsächlich gewinnen sollte, ahnte niemand. Als ich die zwei Tage in Beverly Hills war, habe ich kein einziges Foto gemacht, kein Selfie, nicht mal SMS-Grüße verschickt. Ich hatte damals zwar ein Handy, aber das funktionierte in Amerika überhaupt nicht. Insofern war ich ziemlich auf mich allein – und meinen Jetlag – gestellt und musste, was den Text für die Leute-Seite über die Oscar-Party betrifft, irgendwie spontan reagieren. Nein, auch einen Laptop hatte ich nicht. Ich erinnere mich an eine rauschende Garten-Party mit vielen deutschen Stars, die es bis nach Amerika geschafft hatten, etwa Jürgen Prochnow und Ralf Moeller. Ich saß zwischen 68erIkone Uschi Obermaier und Thomas Gottschalks damaliger Ehefrau Thea, zwei äußerst amüsanten Ladys, bei vielen starken Drinks verfolgten wir auf Flachbildschirmen die spannende Oscar-Nacht. Als Hollywood-Star und Laudatorin Salma Hayek schließlich rief: „And the Oscar goes to … Germany!“, gab es auf der Party im Garten der EichingerVilla kein Halten mehr. Die Nacht wurde zu einem einzigen Glücksrausch. Da Caroline Link wegen ihres kranken Babys nicht nach Hollywood geflogen war, kamen später ihre Vertreter Gloria Burkhart, Andreas Bareiss und Peter Hermann zum Gartenfest, um allen ihr neuestes Baby zu zeigen – den Oscar. Oscar-Pionier Volker Schlöndorff warf auf die Produzenten Rosenblätter und schrie immer wieder: „Ihr habt es so sehr verdient!“ Champagner und Wodka flossen in irren Mengen. Während die Party vor sich hinkochte, musste ich meinen Text schreiben – und durchgeben, wie es damals hieß. Ziemlich altmodisch hatte ich mir die Zeilen auf meinem Block notiert. Bernd Eichingers Tochter Nina meinte, ich könnte in der Küche sprechen – da sei ein Telefon. Aufgrund der Zeitverschiebung rief ich in aller Früh in München an und gab der lieben Sekretärin Sonja Mildt Wort für Wort am Telefon durch. Um mich herum wirbelten die Catering-Mitarbeiter und sorgten für weiteren Getränke-Nachschub. Es war so laut, dauernd klirrten Gläser und knallten Korken, dass Sonja fragte, wo ich sei: „In einer Telefonzelle?“ „Naa, in der Küche vom Bernd Eichinger.“ Sie fand das total verrückt, und da fiel es auch mir mitten im Oscar-Küchen-Getümmel auf: Das ist ein Abend, den ich nie vergessen werde. Kimberly Hagen (42) ist seit 2002 bei der Abendzeitung und Society-Reporterin. Die Leute-Kolumnistin feiert einen deutschen Oscar in der Villa von Bernd Eichinger Im April 2003 lud die Staatsregierung die Gewinner zu einer Feierstunde ein (v. l.): Coproduzent Bernd Eichinger, Regisseurin Caroline Link, Produzent Peter Herrmann und Hauptdarstellerin Juliane Köhler. Im Prinz-Carl-Palais, so nehmen wir an, ging es zahmer zu als bei der Party in Los Angeles zwei Wochen zuvor. Foto: Frank Mächler/dpa/lby 1964 Ein entspannter Vormittag am Königshof neben dem Justizpalast. Das Hotel ist nach dem Krieg wiederaufgebaut worden. Ab 1970 wurde der Bau generalsaniert und nochmals neugestaltet, 2019 abgerissen, und gerade entsteht schon wieder ein neues Hotel. Es ist schon fast fertig. Foto: imago/ Gerhard Leber 1965 An diesem Vormittag ist’s belebter: Queen Elizabeth II. besucht München. Mit Ministerpräsident Alfons Goppel fährt sie hier in der Bayerstraße an Zehntausenden vorbei, Prinz Philip folgt im zweiten Wagen. Schon in der Nacht reisen sie mit dem Sonderzug weiter, in ihren verbleibenden 57Regierungsjahren kommt die Queen kein zweites Mal. Foto: imago/ Heinz Gebhardt Jetzt auf m-net.de sparen Glasfaser-Internet ab 9,90 € mtl.¹ Gratis FRITZ!Box2 1) Angebot gültig bis 19.07.2023 für Neukunden, die in den letzten 6 Monaten keinen M-net Internet-Festnetzanschluss hatten. Mindestvertragslaufzeit 24 Monate. Preis für Surf&Fon-Flat 300 bis zum 6. Monat 9,90 € mtl., ab dem 7. Monat 39,90 € mtl., ab dem 25. Monat 44,90 € mtl. Bereitstellungspreis 0 € statt 49,90 €. Alle Preise inkl. MwSt.. Angebot verfügbar in Gebäudenmit M-net Glasfaser-Anschluss in München, Augsburg, Erlangen undWürzburg (Verfügbarkeitscheck unter m-net.de). In bestimmten Regionen gelten gesonderte Tarife. 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