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Hindemith: Cardillac Aus der Wiener Staatsoper Samstag, 19.05 Uhr Basierend auf E.T.A. Hoffmanns Erzählung schufen Paul Hindemith und sein Librettist Ferdinand Lion mit der Oper Cardillac einen expressionistischen Musiktheater-Krimi um einen mordenden Goldschmied. Aus der Wiener Staatsoper mit Tomasz Konieczny in der Titelpartie und Cornelius Meister am Pult. br-klassik.de/20er © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn TV-QUOTEN VOM DONNERSTAG MORDACH ARD, 20.15 Uhr, 5,49 Mio. LENA LORENZ ZDF, 20.15 Uhr 4,46 Mio. TAGESSCHAU ARD, 20 Uhr, 4,02 Mio. HEUTE JOURNAL ZDF, 21.45 Uhr, 3,55 Mio. HEUTE ZDF, 19 Uhr, 3,24 Mio. NOTRUF HAFENKANTE ZDF, 19.27 Uhr, 3,11 Mio. Georg Weiser (Joachim Król) ist auf La Gomera gestrandet – ohne Papiere, Handy, Geld und seinen Camper. Er trifft auf die Afrikanerin Soleil (Dela Dabulamanzi). Foto: ZDF / Mario Entero Fernwärme Bereits 2018 und 2021 spielte Joachim Król die Rolle des bärbeißigen Kunstrasen-Unternehmers Georg Weiser, der nach dem Tod seiner Frau das Leben neu entdeckt. Nach einer „deutschen“ Folge zu Beginn ist er in Film drei, „Endlich Witwer - Über alle Berge“, schon zum zweiten Mal mit seinem Camper auf Reisen. Von Marokko kommend hat es ihn auf die Kanarischen Inseln verschlagen. Dort jedoch wird er ausgeraubt und landet nach einer missglückten Verfolgungsjagd auf einer Fähre nach La Gomera. Und was passiert da? Der polternde Grantler wird von Polizisten Vidal (Gabriel Munoz) kurzerhand eingebuchtet. Ihm gelingt zwar die Flucht – nur eben ohne Papiere, Geld, Handy und seinen geliebten Camper. Wenn man so will, ist Weiser also vorübergehend in der Situation Geflüchteter wie der Afrikanerin Soleil (Dela Dabulamanzi). Sie lernt der Weltreisende in der rauen Schönheit der Insel kennen. Man versteckt sich gemeinsam oder flüchtet vor den örtlichen Autoritäten. Zuvor gelingt es Georg Weiser immerhin, über ziemlich verkniffene deutsche Aussteiger (Jürgen Tarrach, Katja Studt, Nina Vorbrodt) Kontakt mit Tochter Susanne (Friederike Kempter, diesmal nur in einer Bildtelefonie-Szene dabei) und Sohn Gerd (Tristan Seith) aufzunehmen. Gerd soll sich auf den Weg machen, den Vater aus seiner misslichen Situation zu befreien. Doch Gerds Reise verzögert sich - als er wegen eines stark verspäteten Fluges Stuntman „Büffel“ (Denis Schmidt) kennenlernt. Die ersten beiden „Witwer“-Filme um einen toxischen Deutschen, der sowohl seine Familie wie auch fast jeden anderen zum Widerspruch herausfordert, erhielten tatsächlich herausragend gute Kritiken. Nicht nur, weil Joachim Król den Misanthropen auf Besserungstour stark spielte. Schon die Anlage seiner Figur im Drehbuch war ziemlich ungewöhnlich, weil dieser Weise für eine Filmfigur ungewöhnlich facettenreich, in seinen Gedanken und Handlungen schwer vorhersagbar ist. In den „Witwer“-Filmen wird demnach mehr erzählt, als nur die ewige Läuterung eines bösen alten Mannes hin zum zugänglichen Menschen mit Herz. Auch in „Endlich Witwer - Über alle Berge“ flirren die Charakter-Puzzleteile nun wieder beständig durcheinander, was durchaus ein Spaß beim Zusehen macht. Eric Leimann/tsch ZDF, Montag, 20.15 Uhr Zum dritten Mal spielt Joachim Król Witwer Georg Weiser, der sich in seinem Camper auf Weltreise befindet Die Zeitenwende Viel wurde berichtet über den damaligen Prinzen Charles und seine gescheiterte Ehe mit Diana, über die öffentliche Kritik an seinem politischen Engagement und über das zerrüttete Verhältnis mit seinem Sohn Prinz Harry. Doch was in den zahlreichen Dokumentationen, Reportagen und Porträts zu kurz kam, war Charles’ persönliche Sicht auf die Dinge. Knapp eine Woche bevor der einstige Prinz von Wales offiziell zum König gekrönt wird, holt Claire Walding dieses Versäumnis nach: „Charles - Schicksalsjahre eines Königs“ heißt die dreiteilige Dokumentation, die nun an einem Stück im Ersten zu sehen ist. Sie habe versucht, „ein frisches, lebendiges und abgerundetes Bild von Charles zu zeichnen“, sagt Claire Walding, die bereits für die Doku „Die Queen - Schicksalsjahre einer Königin“ im vergangenen Jahr kurz vor dem Platinjubiläum der Monarchin verantwortlich war: „Dabei ist es nicht meine Absicht, ihn zu verteidigen.“ Ziel war vielmehr ein Porträt, „das das bisherige Bild von ihm hinterfragt und hilft, den Mann, der jetzt König ist, besser zu verstehen“. Der Film beginnt am 8. September 2022, dem Tag, an dem Queen Elizabeth II. im Alter von 96 Jahren starb: „Das war ein ganz seltsamer Tag“, erinnert sich die ARD-Korrespondentin Annette Dittert. Alle Journalisten hätten sich schon lange darauf vorbereitet. „Aber dennoch: Als die Nachricht dann wirklich kam, war es ein Schock!“ Sie sei berührt gewesen und habe „gespürt, dass da jetzt eine echte Zeitwende kommen wird“. Denn mit dem Tod der Queen wurde ihr damals 73 Jahre alter Sohn zum König einer nach Brexit und wirtschaftlicher Krise tief zerrütteten Nation. Elisa Eberle/tsch ARD, Montag, 20.15 Uhr Eine Woche vor der Krönung von Charles III. erzählt Claire Walding die Geschichte des „ewigen Thronfolgers“ aus seiner Perspektive Der britische König Charles III. Foto: Yui Mok/dpa Von Wohltaten und Übeltätern Ein Mord am Gastgeber einer Charity-Veranstaltung führt Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) in ein Nobelhotel am Zürichsee. James McDermott (David Chrisman) wurde nach der Spendengala in seinem Hotelzimmer erschossen. Vieles deutet darauf hin, dass die Mafia ihre Finger im Spiel hat: Am Tatort sind keinerlei Spuren zu finden - auch nicht am Fuß des Opfers, obwohl McDermotts Zehen abgetrennt wurden. Dass die fein säuberlich abgeschnittenen Glieder wenig später anonym zum Veranstalter des Events, Dominic Mercier (Leonardo Nigro), geliefert werden, lässt die Ermittlerinnen ein persönliches Motiv zunächst ausschließen: Mercier und McDermott waren lediglich Geschäftspartner, keine Freunde. Der Verdacht auf organisierte Kriminalität verhärtet sich, als bereits am nächsten Tag einer der Hauptsponsoren des Spendenabends tot aufgefunden wird. Die Sache scheint klar - auch für Jürg Wettstein (Elidan Arzoni), einen Mafia-Experten aus Bern, den die Zürcher Polizei zurate gezogen hat. Franziska Wenzlick/tsch ARD, Sonntag, 20.15 Uhr Im Züricher „Tatort: Seilschaft“ müssen unheilvolle Verbindungen aufgedeckt werden Tessa Ott (Carol Schuler, links) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) sind der Mafia auf der Spur - oder etwa doch nicht? Foto: SRF/Sava Hlavacek MEDIEN kompakt Eva Green gewinnt Prozess LONDON Schauspielerin Eva Green hat in London einen Prozess um eine Honorarzahlung von einer Million US-Dollar (910 000 Euro) gewonnen. Der High Court sah es am Freitag als erwiesen an, dass dem früheren Bond-Girl („Casino Royale“) die Summe zusteht, obwohl die Produktionsfirma im Herbst 2019 den Film abgesagt hatte. Das Unternehmen hatte die 42-Jährige seinerseits verklagt, weil sie den Vertrag nicht erfüllt habe. Green habe ihre Mitwirkung verweigert und zudem «übertriebene kreative und finanzielle Anforderungen» gestellt. Das wies das Gericht zurück. Ich habe mich gewehrt, und dieses Mal hat die Gerechtigkeit gesiegt“, betonte Green. Eva Green. Foto: Matt Crossick/PA Wire/dpa ABENDZEITUNG SAMSTAG/SONNTAG/MONTAG, 29.4./30.4./1.5.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE 39 MEDIEN

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