Ein Himmel für Biertrinker Bayern besticht durch seine Sortenvielfalt Bayern ist ein Eldorado für Biertrinker: In keinem anderen Bundesland gibt es so viele Brauereien wie im Freistaat. Bayern ist gesegnet mit einer großartigen Vielfalt an Bierspezialitäten, die die Brauer mit Sorgfalt und viel handwerklichem Geschick kreieren. Die Fülle der bayerischen Biere umfasst etwa 40 traditionelle Sorten und rund 4 000 Bierspezialitäten. In Nordbayern sind die Biere etwas herber, schlank und hopfig, während im Süden der Gerstensaft traditionell milder, süffig und eher vollmundig aus den Zapfhähnen fließt. Bierhochburg Franken Das Frankenland, besonders Oberfranken, verfügt über die höchste Brauereidichte Deutschlands. Hier brauen sich echte Raritäten zusammen. Berühmt ist das Bamberger Rauchbier mit seinem unvergleichlichen Geschmack. Die rauchige-malzaromatische Note entsteht beim Darren, dem Trocknen des Malzes. Für die nächste Rarität, Steinbier, erhitzen die Brauer Steine auf bis zu 1 200 Grad und tauchen sie in einem schmiedeeisernen Korb in die Sudpfanne. Der Sud schäumt und dampft. Ein Teil des Malzzuckers karamellisiert an den heißen Steinen und überzieht diese mit einer Karamellschicht. Die Brauer lagern das reifende Bier zusammen mit den Steinen in großen Fässern. Die Karamellschicht löst sich langsam und verleiht dem reifenden Steinbier eine zarte Malzsüße. Braukunst aus Ostbayern Eine alte Spezialität, die bayerische Brauer wiederentdeckten, sind Dinkel- und Roggenbiere. Das meist rotbrauen Roggenbier und das Dinkelbier gibt es vornehmlich in der Oberpfalz. Dort wird auch der Zoigl, ein naturtrübes meist bernsteinfarbenes Kellerbier und echtes Kultgetränk verortet. Die Zoiglbrauer sind brauende Bürger, die zugleich als Zoiglwirte fungieren. Sie stellen den Sud in Kommunbrauhäusern her und lassen das Bier zuhause reifen. Wer einen fertigen Zoigl gebraut hat, hängt das Zoigl-Schild vor die Tür und zeigt so seinen Gästen den beginnenden Ausschank in der Zoiglstube an. Heute haben die Zoiglbrauer einen abgestimmten Zoiglkalender. Bei der Dampfbierherstellung in Zwiesel vergärt in offenen Holzbottichen bei Temperaturen von 18 bis 20 Grad die Würze ziemlich rasch. Schnell entstehen große Gasblasen auf dem Jungbier. Die Blasen zerplatzen so, dass der Eindruck entsteht, dass das Bier dampfe. Faszinierende Vielfalt Eine urbayerische Angelegenheit ist auch das Weißbier mit zwölf verschiedenen Sorten. Ob dunkel oder hell, hefetrüb oder kristallklar, hochprozentiger Weizenbock oder lieber die alkoholfreie Variante: Weizen- oder Weißbier ist ein urbayerischer Klassiker und aufgrund des höheren Kohlensäuregehalts besonders erfrischend. Eine natürliche Hefetrübung hat das unfiltrierte Keller- respektive Zwickelbier. Schwarzbier besticht mit seinem appetitlichen Äußeren: Weiß-sämiger Schaum und die tief schwarz-rote Bierfarbe leuchten verführerisch im Gegenlicht. Wer die Spezialitäten testen möchte und wissen will, wo die Biere ausgeschenkt werden, der nutzt den Bierfinder. www.bayerisches-bier.de/bierfinder/ Fotos: sampics (rechts), Caroline Martin (links) 38 BAYERNS BESTES
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