Reisen+Trends

REISEN+TRENDS 26 Einhörner und ein Stein, der Könige schuf Das Perth Museum in Schottland wird an Ostern neu eröffnet und zeigt Attraktionen mit Symbolwert Er ist einer wichtigsten Symbole Schottlands, ein wahres Nationalheiligtum: Der sagenumwobene „Stone of Destiny“ – oder auch Krönungsstein – wurde schon bei der Krönung schottischer Könige im frühen Mittelalter benutzt. Seit der englische König Edward I. ihn 1296 nach einem Sieg über die Schotten mitnahm, verwendete ihn auch das englische Königshaus bei Krönungen. Zuletzt wurde der Stein bei der Krönung von Charles III. verwendet. Nach der Zeremonie wurde der Stein nach Edinburgh zurückgebracht, wo er seit 1996 aufbewahrt wird. Nun hat er ein neues Zuhause gefunden: Das neue Museum der Stadt Perth am River Tay im Osten Schottlands wird den Stein in seine Sammlung aufnehmen. Es ist eine Rückkehr in die alte Heimat des Schicksalssteins: Vor der Invasion von Edward I. im 13. Jahrhundert wurde das Artefakt in Scone Abbey, jetzt eine Ruine, nahe Perth aufbewahrt. Das Perth Museum kann nach dem 26,5 Millionen Pfund teuren Umbau also gleich mit einer besonderen Attraktion aufwarten, wenn es an Ostern wieder seine Pforten für Besucher öffnet. Und das ist noch nicht alles: Mit dem Carpow Logboat wird ebenfalls ein besonderes Objekt ausgestellt. Das 3.000 Jahre alte Boot, das aus einem einzigen Stamm einer 400-jährigen Eiche gebaut worden war, wurde vor 22 Jahren am Ufer des Tay gefunden. Nach einer aufwendigen Restauration im National Museums Collection Center in Edinburgh wird es nun mit seinen neun Metern Länge das größte Exponat im neuen Perth Museum werden. Ein Fabelwesen steht im Mittelpunkt der ersten Ausstellung bei der Eröffnung des Museums: Mit „Unicorn“ erhält das Einhorn einen besonderen Platz in der Kulturgeschichte Schottlands von der Antike bis zur Gegenwart. In der Ausstellung kann man die Bedeutung des Mythos anhand zahlreicher Exponate erkunden, etwa in Münzen, Gemälden, Wandteppiche, Illustrationen, Manuskripen und Skulpturen. Auch ein „echtes“ Horn aus dem 12. Jahrhundert kann bestaunt werden: Es stammt freilich nicht von einem Einhorn, sondern einem Narwal. Der Stoßzahn wurde damals dem Fabelwesen angedichtet und mit reichen Schnitzereien verziert. Eine Goldmünze aus der Regierungszeit des schottischen Königs Jakob IV. zeigt ebenfalls das Einhorn. Zum ersten Mal wird in Großbritannien das Gemälde „The Lady and the Unicorn“ von Luca Longhi, einem italienischen Maler der Spätrenaissance, als Leihgabe ausgestellt. Hier symbolisiert das Einhorn die Reinheit – laut Legende konnte es nur von einer Jungfrau gezähmt werden. Franziska Meinhardt i Weitere Informationen: perthmuseum.co.uk „The Lady and the Unicorn“, Luca Longhi © Museo Nazionale die Castel Sant’Angelo, Rom. Das neue Museum im schottischen Perth öffnet nach dem Umbau an Ostern. Foto: Greg Holmes

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=