18 PROJEKT WOHNEN Ein WC, das untenrum duscht, föhnt, Gerüche absaugt und nachts leuchtet: Das klingt etwas abgefahren. Aber solch spannende Funktionen bieten moderne Toiletten. Manches WC hat sich von der Keramikschüssel mit Ablaufrohr zum Hightech-Produkt mit Zusatzfunktion gewandelt. Bequemer sitzen Auf einer geraden Fläche sitzt man relativ unbequem. Besser wird dies durch Ergonomie. Beim Hersteller Toto zum Beispiel entstand ein Sitz, der sich nach hinten erhöht. Gesäß und die Hüfte sollen dadurch entlastet werden. Gerüche eliminieren Praktisch sind Spülkästen mit integrierter Geruchsabsaugung. Beim Modell Duofresh von Geberit zum Beispiel startet die Lüftung automatisch, sobald jemand sich auf das WC setzt. Die Luft aus der Keramik wird gereinigt in den Raum zurückgeführt. Für ein besseres Örtchen Das können moderne Toiletten Besseres Flutschen Wer putzt schon gerne das Klo? Die gute Nachricht: Die Oberflächen einiger Schüsseln sind mittlerweile extrem glatt, so dass Ausscheidungen weniger haften. Andere Hersteller setzen auf Technik: Ein feiner Wassernebel feuchtet die Keramik an, wenn der Benutzer sich nähert oder setzt. Geberit dagegen gestalten den Spülstrahl in der Linie Acanto wie einen Wirbel. Der kraftvolle Strudel nach unten soll Verschmutzungen zehnfach besser mitreißen als in der Norm vorgegeben. Weniger reinigen An anderer Stelle, den Spülrändern, wurde gespart: Dort woher bisher das Spülwasser herausfloss und Ablagerungen und Keime so gern lebten, ist nun: nichts. Die neuen WCs besitzen Flächenspülungen, werden als „rimfree“ oder „rimless“ beworben. Leichter putzen lassen sich Toilettenbrillen, die sich mal schnell abnehmen lassen. Zum Beispiel bei Bento Starck Box von Duravit oder Acanto von Geberit. Aus für Bakterien Manche der Toiletten-Oberflächen sind sogar antibakteriell beschichtet. So verspricht Duravit, dass in Modellen mit der „Hygieneglaze“-Glasur innerhalb von 24 Stunden das Wachstum von 99,9 Prozent der Bakterien gehemmt werden soll, darunter durchfallauslösende Kolibakterien. Der Hersteller Laufen wirbt für die Veredelung LCC Active, die ebenfalls zahlreiche Bakterien und Viren abtöten soll. Einen anderen Weg geht Toto: Der Hersteller bereitet beim Washlet Neorest WX das Spülwasser elektrolytisch auf. „Es entsteht leicht saures Wasser, das der Keimtötung und Desinfektion des WC-Beckens dient“, erklärt Entwicklungschef Mikio Horimoto. Ohne Chemie und Umweltbelastung, „denn das so aufbereitete Wasser behält seine Wirkung nicht lange und verwandelt sich wieder in normales Leitungswasser zurück.“ Wirbel mit Wucht: Für das Modell Acanto hat Geberit bei der Kraft des Sprühstrahls eine Schippe draufgelegt. Foto: Geberit/dpa-tmn Frisches Gefühl für untenrum: die Duschfunktion eines Washlet von Toto. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn
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