8 WIESNJournal Sie ist nicht nur Chefin des Hofbräukeller, sondern leitet auch das HofbräuFestzelt mit der Unterstützung ihrer Eltern Margot und Günter auf der Wiesn: Silja Steinberg. Auch als Vorstand der gemeinnützigen Stiftung „s’ Münchner Herz“, die ihre Eltern gründeten, engagiert sie sich. Aus Liebe und Verbundenheit zu ihrer Münchner Heimat ist es ihr ein Anliegen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Seit über zehn Jahren macht sich die Stiftung mit Stadtteilprojekten in Brennpunktvierteln für sozial Benachteiligte stark. Im Interview spricht sie über die Vorbereitung auf das Fest, was die Wiesn für sie bedeutet, und wie es ihr kurz vor dem Start geht. Auf welche Highlights dürfen sich die Gäste dieses Jahr im Hofbräu-Festzelt freuen? Die einzigartige Stimmung bei uns im Zelt. Hier treffen Gäste aus München auf WiesnFans aus aller Welt und feiern gemeinsam bei einer Maß Hofbräu-Bier. Die ist nicht nur besonders vollmundig, sondern auch CO2neutral, da die Brauerei schon seit vielen Jahren großes Augenmerk auf den Klimaschutz legt. Wichtig ist mir, dass sich auch Familien auf dem Oktoberfest wohlfühlen. Wir haben eine eigene Kinder-Speisekarte und reservieren am Familientag von 11 bis 15 Uhr immer den ganzen rückwärtigen Balkon mit 600 Plätzen, wo es dann auch ein spezielles „WIE EINE GROSSE FAMILIE“ Wiesn-Wirtin Silja Steinberg und die Wiesn gehören einfach zusammen Animationsprogramm gibt. Zusätzlich haben wir montags bis donnerstags von 11.30 bis 15 Uhr eine komplette Familien-Box im Parterre, in der es neben den speziellen Gerichten auch kleine Überraschungen für Kinder gibt. Was macht für Sie die Wiesn so besonders? Ich bin mit ihr groß geworden. Als Schülerin habe ich sogar im Stüberl vom Zelt Hausaufgaben gemacht. Direkt danach bin ich in den Betrieb mit eingestiegen, habe jede Abteilung im Zelt mal selbst durchlaufen – und als Münchner Kindl durfte ich vier Jahre auch den Festzug anführen. Es ist ein ganz besonderes Arbeiten und fühlt sich an wie eine große Familie. Viele Mitarbeiter kommen seit vielen Jahren, teils Jahrzehnten zu uns. In den zwei Wochen sind wir wie in einem Ferienlager. Und wenn es mal stressig ist oder einer einen Durchhänger hat, helfen wir uns gegenseitig. Wie hat sich das Oktoberfest die letzten Jahre entwickelt? Früher war viel weniger los. Von Montag bis Mittwoch hat man abends noch in fast jedem Zelt einen Platz bekommen. Heute sollte man auf jeden Fall reservieren. Auch hatten früher nur ganz wenige Gäste Tracht an. Jetzt ist es genau umgekehrt. Das finde ich richtig schön. Nach wie vor ist es aber ein guter Mix aus Tradition und Moderne. Rechnen Sie dieses Jahr mit noch mehr Besuchern? Ja. Letztes Jahr war nach zwei Jahren coronabedingter Absage doch noch eine gewisse Zurückhaltung zu spüren. Vor allem auch bei den internationalen Besuchern. Das ist dieses Jahr definitiv vorbei. Was überwiegt bei Ihnen kurz vor dem Wiesn-Start: Vorfreude oder Nervosität? Ganz klar die Vorfreude! Die geht schon mit dem Beginn des Aufbaus los. Besonders, wenn die zwölf Zentner frischer Hopfen für die Dekoration in unserem Zelt geliefert werden und der einzigartige Duft einzieht. Oder bei der Einschreibung unserer Bedienungen, wo man alle vertrauten Gesichter wieder trifft und sich austauscht. Sobald wir am ersten Samstag ins Zelt kommen, bekomme ich Gänsehaut. Natürlich weiß man, dass es zwei Wochen ziemlich stressig ist, aber man stellt sich drauf ein. Nach ein paar Minuten ist man auch schon wieder drin. Vielen Dank für das Gespräch! Foto: Rene Schmitt Fotos: Staatliches Hofbräuhaus
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