Wiesn-Journal

20 WIESNJournal Wie die Jungfrau zum Kinde, kam Markus Kaiser als Nachfolger zum Mandelhans. Unternehmensgründer Hans März war Kunde des Vaters und ein flapsig-scherzhafter Spruch, „Hörst du denn nie auf?!?“, zog einen Generationswechsel nach sich. Der mittlerweile verstorbene „Mandelhans“ konterte schlagfertig: „Wenn du mir einen Nachfolger bringst“. Gesagt, getan, war der Nachwuchs mit Sohnemann Markus Kaiser gefunden. Den Mandeln verfallen Als gelernter Konditor, der als Brauereifahrer jobbte, landete der Tausendsassa in der Hütte vom Mandelhans auf dem Oktoberfest. Nach einem Jahr unentgeltlicher Mitarbeit an der Seite des Gründers war Markus Kaiser vom Mandelfieber infiziert, kaufte einen Teil des Unternehmens und arbeitete vier Jahre noch nebenbei als Bierfahrer für eine Brauerei. Zu guter Letzt muss noch die Frage geklärt werden, ob der Chef selbst ein genauso großer Fan seiner Mandeln ist wie seine Kunden: „Also, ich esse am liebsten Cashewkerne, aber natürlich genauso gerne unseren meistverkauften Klassiker, die gebrannten Mandeln.“ VOM KONDITOR ZUM CHEF DER MANDELN Markus Kaiser und seine Hütte „Zum Mandelhans“ INDIVIDUELL BESCHRIFTETE KÖSTLICHKEITEN Bei Schifferl’s Herzlmalerei können Besucher ihre Botschaft auf den Lebkuchen bringen Da ganze Bua a Depp“ – wer ein Lebkuchenherz mit einem solchen Spruch möchte, sollte bei Michael Schifferl auf der Wiesn vorbeischauen. Er verkauft, neben den bereits beschrifteten Herzln, auch individuell gestaltete Leckerbissen. Ein halbes Jahr dauert es, bis ein Neuling Lebkuchenherzen kunstvoll gestalten kann – oder es klappt eben nie. „Einer kann’s, einer nicht“, ist Chef Michael Schifferl pragmatisch. Und dass er es kann, er hat das Handwerk bei einem Konditor gelernt, zeigen die zahlreichen Stammkunden, die jedes Jahr mehr werden. Schifferl ist auf der Wiesn aufgewachsen, wie er selbst sagt. „Von der Wiesn kommt man nicht mehr los“, sagt der Herzlmaler. Natürlich sei das Oktoberfest Stress, aber das spezielle Wiesngefühl ist einmalig und unbeschreiblich: „Wenn man hier einmal angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören“. Herzl führt zur Hochzeit Die Familie stand bereits vor dem Krieg auf der Wiesn und auch danach, als der Vater aus der Gefangenschaft zurückkehrte. Bereits seit „ längerer Zeit waren die Schifferls mit Süßwaren auf Volksfesten unterwegs, 1978 erhielten sie dann die Zulassung der Herzlmalerei. Und damit macht er seinen Kunden regelmäßig eine große Freude. „Wir haben sicher schon 100 Hochzeiten gestiftet, auch die meines Schwagers“, erzählt er lachend. Denn es komme jedes Jahr oft vor, dass die Dame per Herzl mit einem „Ja“ auf den Heiratsantrag antwortet. Das ist auch dieses Mal wieder möglich – der Stand ist neben dem Weinzelt zu finden. Gleich essen oder Jahrzehnte aufhängen Eine halbe Stunde müssen sich Besucher gedulden, bis sie ihr persönliches Herzl mitnehmen dürfen. Auf die nächste Wiesn muss man allerdings nicht warten: Online kann man seine Botschaft auf Lebkuchen ganzjährig bestellen. Und würde ein Herzlexperte die Leckerei essen? „Ein nettes Herz Weitere Infos: www.lebkuchenherzen-bestellen.de Weitere Infos: www.www.mandelhans.de wird aufgehängt. Das meiner Frau hing damals sicher 15 Jahre an der Wand, bis zu 20 Jahre hält es – ein Geschenk auf Dauer. Hat man Kinder dabei, ist es aber oft in wenigen Minuten gegessen.“ Foto: Michael Schifferl

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