Abendzeitung wird 75 Jahre alt

56 75 JAHRE AZ ABENDZEITUNG FREITAG, 16. JUNI 2023 WWW.AZ-MUENCHEN.DE Neues seit der Kaiserzeit Bobbi Cermak-Prause verbrachte schon als Baby viel Zeit in dem Kiosk am Sendlinger Tor, 1989 hat sie ihn von ihrer Mutter übernommen. Sie ist die Chefin dieses Familienbetriebs in vierter Generation, und die fünfte – Sohn Lucas – arbeitet auch schon mit. AZ: Frau Cermak-Prause, wann hat Ihre Uroma hier begonnen? BOBBI CERMAK-PRAUSE: Um 1900 ging es los. Erst war der Zeitungsladen in der Stadtmauer, aber die wurde im Krieg zerbombt. Meine Oma hat dann gefragt, ob sie einen Holzkiosk neben das Sendlinger Tor stellen kann, und das wurde ihr genehmigt. Wie lange stand der Kiosk da? Bis 1968, dann hat mein Vater von einem Schlosser einen Kiosk aus Eisen machen lassen. Der ist irgendwann von unten durchgerostet, deshalb habe ich 2014 von einem Metallbauer den neuen Kiosk bauen lassen. Das ist eine Einzelanfertigung, die kann man nur in Auftrag geben, wenn man darin arbeitet. Man muss wissen, wo man hingreifen muss. Wie hat sich das Geschäft seither verändert? Mei, Höhen und Tiefen. Sobald die Zeitungen draußen stehen, werden sie verkauft. Früher hatte ich 90 Prozent Stammkunden, denn hier waren viele Büros. Das hat sich durch Corona leider sehr verändert. Viele machen Homeoffice und kommen nur noch zwei Mal die Woche ins Büro. Früher kamen die aus der U-Bahn, haben eine Zeitung gekauft, sind ins Büro, haben sich einen Kaffee gemacht und Zeitung gelesen. Das ist nicht mehr so. Die Laufkundschaft kann das nicht aufwiegen? Nein, wenn man in die Stadt zum Bummeln geht, kauft man sich ja keine Zeitung. Wie läuft die Abendzeitung bei Ihnen? Ich habe Stammkunden, die täglich die Abendzeitung holen. Ansonsten kommt es auf die Schlagzeile an, auf den „Stummen Verkäufer“. Viele stehen am Zeitungsständer, schauen auf die Schlagzeilen der Zeitungen – und nehmen die, die ihnen am besten gefällt. Interview: Dominik Petzold Bobbi Cermak-Prause verkauft die AZ seit 1989. Ihr Kiosk am Sendlinger Tor ist aber noch sehr viel älter Bobbi Cermak und ihr Sohn Lucas. Der Kiosk am Sendlinger Tor. Fotos: Daniel von Loeper Mit der WESTbahn nach Wien Dass die WESTbahn im vergangenen Frühjahr ausgerechnet München als ersten Abfahrtsbahnhof außerhalb Österreichs gewählt hat, kommt nicht von ungefähr. Schließlich übt die österreichische Hauptstadt eine besondere Anziehungskraft auf die Münchner aus. Beide Städte sind seit jeher Schwestern im Geiste: Was in München die Weißwurst, das ist dem Wiener der Würstelstand. Der bayerische Biergarten findet sein Pendant entsprechend imWiener Heurigen. Und selbst ein Riesenrad – in Wien im Prater, in München im Werksviertel – gehört in beiden Städten unverkennbar zum Stadtbild. Alle Züge der markanten weiß-blau-grünen Doppelstockflotte starten am Münchner Hauptbahnhof, halten aber immer auch am Ostbahnhof. Das macht die Fahrten der WESTbahn für Reisende aus dem Osten Münchens besonders interessant, sparen sie sich doch die Zeit für eine Fahrt in die Innenstadt zumHauptbahnhof. Weiteres Plus bei der WESTbahn: Bei der Online-Buchung eines Tickets ist die Sitzplatzreservierung bereits im Preis enthalten. Alle Klassen an Bord verfügen über komfortable Ledersitze, in jedem Zug gibt es vier WESTcafes mit Snacks sowie heißen und kalten Getränken. Reisende, die im Frühjahr oder Sommer etwa den Donauradweg ab Wien absolvieren möchten, können gegen eine geringe Gebühr in jedem Zug ihr Fahrrad mitnehmen (Reservierung empfehlenswert). Besonders im Frühsommer und Sommer ist Wien das Trendziel schlechthin für ein Wochenende oder einen Kurzurlaub. Bummeln und Stöbern auf Märkten wie dem berühmten Naschmarkt, dem Kutschkermarkt oder dem Brunnenmarkt, aber auch ein „Sundowner“ in einer Strandbar an der Alten Donau sind in der warmen Jahreszeit besonders reizvoll. Die Alte Donau, ein Seitenarm der Donau, ist bei denWienern an sonnigen Tagen außerdem ein beliebter Treffpunkt zum Baden und Bootfahren. Dank einer eigenen U-Bahnstation ist das Areal an der Alten Donau auch für Auswärtige ganz unkompliziert erreichbar. Auf der nahegelegenen Donauinsel wiederum steigt mit dem Donauinselfest alljährlich im Sommer eines der weltgrößten Open-Air-Musikfestivals mit freiem Eintritt. Das Festival findet in diesem Jahr vom 23. bis 25. Juni statt. Gut für die Urlaubskasse sind auch die Ticketpreise der WESTbahn. Die einfache Fahrt ist zum WESTsuperpreis ab 23,99 Euro buchbar. Die WESTbahn betreibt die modernste Flotte im österreichischen Fernverkehr und fährt fünfmal täglich von München nach Wien. Mit Ausnahme einer Lücke am frühen Nachmittag besteht von morgens bis zum Feierabend alle zwei Stunden eine Fahrtmöglichkeit. Reisende, die eine persönliche Beratung schätzen, können ihre Fahrkarte ganz einfach im WESTshop am Münchner Hauptbahnhof (Zwischengeschoss zwischen Bahnhofshalle und S-Bahn) buchen. Weitere Infos: www.westbahn.at Zur direkten Buchung von WESTbahnTickets den QR-Code scannen. Der österreichische BahnanbieterWESTbahn fährt seit einem Jahr in Rekordzeit ab 3 Stunden und 46 Minuten von München nach Wien Ein Bummel über den Brunnenmarkt ist ein Highlight in Wien. Foto: Wien Tourismus/Paul Bauer In weniger als vier Stunden ab München: Das charmante Wien ist in den komfortablen Zügen der WESTbahn immer eine Reise wert. Foto: WESTbahn/Schedl Die Wiener lieben das Bootfahren auf der Alten Donau. Foto: Wien Tourismus/Paul Bauer A N Z E I G E AZ-INTERVIEW mit „Bobbi“ Cermak-Prause Die Münchnerin leitet den Kiosk am Sendlinger Tor in vierter Generation. 2007 Florian Henckel von Donnersmarck (2. v. l.) dreht „Das Leben der Anderen“ als Abschlussfilm an der Münchner Filmhochschule – und gewinnt damit den Oscar. Mit ihm freuen sich die Darsteller Sebastian Koch (l.) und Ulrich Mühe (2. v. r.), Editorin Patricia Rommel und die Münchner Produzenten Quirin Berg (3. v. r.) undMax Wiedemann (r.). Foto: imago 2008 München wird 850 Jahre alt – und die Stadt feiert groß. Zum Isar-Brückenfest im August kommen rund 250 000 Menschen, unter anderem diese historisierend gewandeten Herren. Links tippen wir auf unseren Gründervater Heinrich den Löwen, rechts auf Kaiser Friedrich Barbarossa. Prost, auchwenn wir falsch liegen sollten. Foto: imago/ Bernd Lindenthaler

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