Projekt Wohnen

20 PROJEKT WOHNEN Die Wirkung der Natur auf den Menschen bietet enormes Forschungspotenzial. Die Biologin und Umweltpsychologin Dr. Claudia Menzel geht unter anderem der Frage nach, welche Auswirkungen lebendiges Grün in Innenräumen auf unsere Psyche hat. Die Belastungen und Isolation während der Pandemie führte zu Mehrbelastung und Stress. Entsprechend groß war der Wunsch nach einer Verschönerung oder Veränderung, oft allein durch Zimmerpflanzen. Laut Menzel kein Wunder: Denn Studien belegen, dass sie das Wohlbefinden verbessern können. Zimmerpflanzen tun so gut Zwischen Biologie und Psychologie Blühende oder grüne Pflanzen wie Orchideen oder Monstera ermöglichen einen einfachen Naturkontakt, machen Räume gemütlicher, wirken stimmungsverbessernd und stressreduzierend. Und was daheim funktioniert lässt sich auch am Arbeitsplatz feststellen: Untersuchungen zeigen, dass Grün im Büro die Zufriedenheit der Mitarbeiter hebt und diese weniger oft krank sind. Der Wirkstoff Grün Die positive Wirkung des lebendigen Grüns ist laut Menzel vielfältig: zum einen visuell, denn Pflanzen verschönern einen Raum. Doch Pflanze ist nicht gleich Pflanze – freut sich der eine mehr über elegante weiße Orchideen, liebt die andere kräftiges Violett. Dazu kommt die „verstärkte Interaktion“ mit den Gewächsen: Man kann die Textur der Blätter erfühlen, den Geruch der Blüten und frischer Erde wahrnehmen und das Aufblühen der Pflanze erleben. Außerdem gibt die erfolgreiche Pflanzenpflege ein Gefühl von Selbstwirksamkeit: „Wenn etwas blüht, das in der eigenen Obhut ist, macht das einen stolz“, sagt Menzel. 2 Biologin und Umweltpsychologin Dr. Claudia Menzel. Foto: GPP 1

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