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FC BAYERN kompakt Allianz Arena wird ausgebaut MÜNCHEN Die Fans des FC Bayern dürfen sich auf mehr Stehplätze im Stadion freuen. Insgesamt geht es bei dem im Sommer geplanten Umbau in der Allianz Arena um rund 2500 Sitze, die zu Stehplätzen werden sollen. Die Allianz Arena fasst im Moment 75 000 Zuschauer, demnächst können von den Stehplätzen womöglich mehr Fans zujubeln. Zuletzt war die Kapazität der Arena des Rekordmeisters 2015 erhöht worden. Damals stieg die maximale Zahl an Zuschauern um rund 4000. Die größte Stadion-Kapazität in der Bundesliga hat Borussia Dortmund mit 81 365 Zuschauern. Trainingslager: Tegernsee & Asien MÜNCHENDer FC Bayern absolviert einen Teil seiner Sommer-Vorbereitung am Tegernsee und in Tokio. Wie der Rekordmeister am Freitag mitteilte, wird er vom 15. bis 20. Juli zunächst ein Trainingslager in Oberbayern beziehen. Danach geht es für die Münchner dann im Rahmen ihrer insgesamt bereits achten „Audi Summer Tour“ vom 24. Juli bis 3. August nach Asien. Die erste Station dort ist vom 26. bis 29. Juli das japanische Tokio. Anschließend ist ein Trip nach Singapur geplant. Bayern wird in Testspielen auf Manchester City und den FC Liverpool treffen. Tuchels Meister-Formel Humor hat er ja, der Trainer des FC Bayern. Die Frage nach dem Trainingsbesuch von Uli Hoeneß unter der Woche beantwortete Thomas Tuchel am Freitagnachmittag auf der Pressekonferenz mit einem Scherz. „Er wollte mir nur kurz sagen, wer spielt am Wochenende“, sagte Tuchel und grinste: „Habe ich dann auch gleich eingesehen.“ Logisch – was sonst. Rund 15 Minuten hatten sich Tuchel und Hoeneß auf dem Trainingsplatz ausgetauscht, der Ehrenpräsident wirkte dabei emotional, er warf seine Hände in alle Richtungen. „Wenn zwei emotionale Menschen miteinander auf dem Fußballplatz sprechen, dann kann es auch mal emotional werden“, erklärte Tuchel die Szene gewohnt souverän und stellte klar: „Über die Inhalte werde ich nichts sagen.“ Ob die Hoeneß-Aktion hilft, um wieder mehr Leidenschaft in diese taumelnde Bayern-Mannschaft zu bringen? Es wäre in jedem Fall dringend nötig. Das Heimspiel am Sonntag gegen Hertha BSC (15.30 Uhr/DAZN live) ist das erste von fünf Endspielen um die Meisterschaft. Borussia Dortmund, derzeit einen Punkt vor Bayern, war bereits am Freitagabend beim VfL Bochum gefordert (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe angepfiffen). „Es ist noch nicht zu spät“, sagte Tuchel – und erläuterte seine Meister-Formel: „Unser Ziel müssen 15 Punkte sein. Wir werden alles dafür tun, eine Reaktion zu zeigen. Wir müssen es uns selbst beweisen.“ Das gelang dem Bayern-Team zuletzt überhaupt nicht, die 1:3-Niederlage in Mainz war der Tiefpunkt. Tuchel, der auf den verletzten Dayot Upamecano (Muskelfaserriss, mindestens zwei Wochen Pause) verzichten muss, räumte ein, dass die Stars extrem verunsichert sind: „Unsere Mannschaft traut sich selbst nicht mehr über den Weg. Da sind wir dran.“ Spannend wird sein, wie Tuchel gegen den Tabellenletzten stürmen lässt. Der etatmäßige Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting (zehn Tore in der Liga) fällt wegen Knieproblemen weiter aus, der gerade 18 Jahre alt gewordene Mathys Tel ist laut Tuchel noch keine Option. „Die Startelf ist nach den letzten Eindrücken einen Schritt zu weit“, sagte der Coach: „Es ist auch die Frage, ob man ihm einen Gefallen tut, diesen Rucksack als Heilsbringer mitzugeben. Da sind andere Spieler mit mehr Erfahrung gefordert.“ Und so werden wohl Serge Gnabry oder Sadio Mané im Angriff auflaufen. Allein: Dem Duo mangelt es gewaltig an Form und Torgefahr. Tel hingegen wirkte nach seinen Einwechslungen zuletzt durchaus spielfreudig, mit seiner Schnelligkeit und seinem Tordrang sorgte er für Überraschungsmomente. Vier Treffer sind dem jungen Franzosen bislang in dieser Bundesliga-Saison gelungen. Tel habe „eine gewisse Unbekümmertheit, es war aber auch nicht so, dass er immer getroffen hat bei seinen Einsätzen“, führte Tuchel aus. Wie es mit Tel in der kommenden Spielzeit weitergeht, ist noch nicht klar. Tuchel sagte zuletzt, dass eine Leihe vorstellbar sei, um dem Angreifer konstant Spielpraxis zu ermöglichen. Nicht zu vergessen: Choupo-Moting hat seinen Vertrag bis 2024 verlängert, er wird nächste Saison als Back-up zur Verfügung stehen. Und da wäre ja noch der Superstürmer, den die Münchner unbedingt verpflichten wollen, diese Personalie hat Priorität. Inzwischen zeichnet sich ab, dass Randal Kolo Muani der Favorit ist. Der 24-jährige Franzose von Eintracht Frankfurt genießt bei den Bayern-Bossen eine hohe Wertschätzung – auch bei Ehrenpräsident Hoeneß. Kolo Muani (34 Torbeteiligungen in 40 Pflichtspielen dieser Saison) wäre wohl etwas günstiger zu bekommen als der andere heiße Kandidat Victor Osimhen. Wobei: Günstig ist hier nun wirklich das völlig falsche Wort. Während für Osimhen astronomische 150 Millionen Euro von der SSC Neapel aufgerufen werden, dürfte die Ablöse bei Kolo Muani, der auch von Paris Saint-Germain um Superstar Kylian Mbappé umworben wird, zwischen 80 und 90 Millionen Euro liegen. Den Münchnern steht ein hohes Investment bevor – doch sie sind bereit, zu zahlen. Damit der Meisterkampf in der kommenden Saison wieder früher zu ihren Gunsten entschieden ist. Maximilian Koch Der Bayern-Trainer sagt vor dem Duell mit Hertha BSC: „Es ist noch nicht zu spät“ Muskelfaserriss: Bayern-Abwehrspieler Dayot Upamecano. dpa Unser Ziel müssen 15 Punkte sein“, sagt Trainer Thomas Tuchel über die Vorgabe des FC Bayern im Meisterkampf. Foto: Tom Weller/dpa FUSSBALL Zweite Liga Freitag Greuther Fürth - 1. FC Heidenheim –:– SC Paderborn 07 - E. Braunschweig –:– Samstag FC St. Pauli - Arminia Bielefeld 13.00 1. FC Magdeburg - Hamburger SV 13.00 1. FC Kaiserslautern - Hansa Rostock 13.00 Hannover 96 - 1. FC Nürnberg 20.30 Sonntag Holstein Kiel - Darmstadt 98 13.30 Fortuna Düsseldorf - Karlsruher SC 13.30 Sandhausen - Jahn Regensburg 13.30 1. Darmstadt 98 29 45:24 61 2. 1. FC Heidenheim 29 59:31 57 3. Hamburger SV 29 58:38 56 4. SC Paderborn 07 29 56:36 47 5. FC St. Pauli 29 45:34 47 6. Fortuna Düsseldorf 29 48:38 47 7. 1. FC Kaiserslautern 29 43:37 44 8. Holstein Kiel 29 48:49 40 9. Karlsruher SC 29 48:46 39 10. Hannover 96 29 40:44 37 11. Greuther Fürth 29 39:43 36 12. 1. FC Magdeburg 29 39:50 35 13. 1. FC Nürnberg 29 26:41 33 14. Eintracht Braunschweig 29 35:47 32 15. Arminia Bielefeld 29 44:52 29 16. Jahn Regensburg 29 28:45 28 17. Hansa Rostock 29 25:46 28 18. SV Sandhausen 29 31:56 25 Bundesliga Freitag VfL Bochum - Borussia Dortmund –:– Samstag RB Leipzig - TSG 1899 Hoffenheim 15.30 FC Union Berlin - Bayer Leverkusen 15.30 1. FC Köln - SC Freiburg 15.30 Eintracht Frankfurt - FC Augsburg 15.30 VfB Stuttgart - Mönchengladbach 15.30 FC Schalke 04 - Werder Bremen 18.30 Sonntag FC Bayern - Hertha BSC 15.30 VfL Wolfsburg - FSV Mainz 05 17.30 1. Borussia Dortmund 29 66:39 60 2. FC Bayern 29 79:33 59 3. 1. FC Union Berlin 29 44:31 55 4. SC Freiburg 29 45:37 53 5. RB Leipzig 29 53:37 51 6. Bayer Leverkusen 29 53:41 47 7. FSV Mainz 05 29 49:40 45 8. VfL Wolfsburg 29 51:37 43 9. Eintracht Frankfurt 29 49:45 42 10. Bor. Mönchengladbach 29 43:46 36 11. 1. FC Köln 29 40:47 35 12. Werder Bremen 29 47:56 35 13. FC Augsburg 29 38:54 30 14. TSG 1899 Hoffenheim 29 39:50 29 15. VfL Bochum 29 32:66 27 16. VfB Stuttgart 29 36:51 25 17. FC Schalke 04 29 26:56 24 18. Hertha BSC 29 35:59 22 BUNDESLIGA, 30. SPIELTAG FC Bayern – Hertha BSC FC Bayern: Sommer - Mazraoui, Pavard, de Ligt, Cancelo - Musiala, Kimmich - Sané, Müller, Coman - Mané (Gnabry) Hertha BSC: Christensen - Pekarik, Uremovic, Rogel, Plattenhardt - Tousart, Cigerci - Lukebakio, Boetius, Mittelstädt - Ngankam Anstoß: Sonntag, 15.30 Uhr Spielort: Allianz Arena in Fröttmaning Übertragung: Live bei DAZN und im AZ-Liveticker auf abendzeitung-muenchen.de 24 ABENDZEITUNG SAMSTAG/SONNTAG/MONTAG, 29.4./30.4./1.5.2023 WWW.ABENDZEITUNG.DE SPORT „Sommer muss lauter werden“ Mit dem 1:3 in Mainz ist der FC Bayern auf Platz zwei in der Bundesliga-Tabelle hinter Borussia Dortmund abgerutscht, es droht nun tatsächlich die erste titellose Saison seit über zehn Jahren. Natürlich geraten neben der Vereinsführung auch die Spieler in den Fokus der Kritik. Diese trifft auch Torhüter Yann Sommer, der beim Ausgleichstor der Mainzer etwas unglücklich aussah: Den Schuss von Lee wehrte er nach vorne ab und Ajorque köpfte aus fünf Metern ein. Natürlich muss Sommer versuchen, den Ball mehr zur Seite abzuwehren, aber die entscheidenden Fehler machen seine Vorderleute: Erst war Lee beim Schuss aus etwa elf Metern völlig frei. Der Ball kam sehr schnell aufs Tor und da bleiben einem Torhüter manchmal nur Bruchteile einer Sekunde, um zu reagieren. Und dann war auch absolut niemand bei Ajorque, der im Torraum ebenfalls völlig blank stand und dann keine Mühe hatte, einzuköpfen. Nach wie vor halte ich Yann Sommer für einen sehr guten Torhüter, was er in der Vergangenheit bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat. Auch in München, unter anderem mit zahlreichen Paraden beim Spiel in Manchester. Da hätte es gegen ManCity ohne seine Taten deutlich höher als 0:3 ausgehen können. Sommer muss aber seine Kommunikation noch verbessern. Er muss lauter werden, seine Mitspieler auch mal anschnauzen, wenn sie nicht gleich hören, besser dirigieren. Sommer hat von hinten den besten Überblick über das Spielfeld, seine Kommandos sind extrem wichtig für die Defensive. Das tut er aus meiner Sicht noch zu selten. Insgesamt mache ich mir über die Torhüterposition beim FC Bayern für die neue Saison aber die wenigsten Sorgen. Manuel Neuer wird zur neuen Saison zurückkehren, Sommer und Sven Ulreich werden mit ihm gemeinsam ein Torhütertrio der Extraklasse bilden. Und dann sind da ja noch die Gerüchte um Bart Verbruggen, den jungen Torhüter des RSC Anderlecht. Verbruggen spielt seit 2020 in Brüssel und ähnelt von der Statur her Neuer. Er ist groß, hat einen Körper, der den Gegnern sofort Respekt einflößt. Der Niederländer gilt als eines der größten Torhütertalente in Belgien und steht auch schon auf der Liste des niederländischen Bondscoaches Ronald Koeman. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er eines Tages die Nummer eins beim FC Bayern wird. Die Voraussetzungen dafür bringt er auf jeden Fall mit. Euer Jean-Marie Der 69-Jährige ist einer der besten Torhüter der Geschichte. Er war belgischer Nationaltorwart (64 Einsätze) und stand beim FC Bayern zwischen 1982 und 1988 insgesamt 156 Mal zwischen den Pfosten. Pfaff war Vizeeuropameister 1980, WM-Vierter 1986, zudem drei Mal deutscher Meister und zwei Mal Pokalsieger. 1987 war er Welttorhüter. Für die AZ ist er als Kolumnist tätig. In seiner Kolumne für die Abendzeitung fordert Torhüter-Legende Jean-Marie Pfaff ein forscheres Auftreten des Bayern-Keepers. Und er empfiehlt den Münchnern das Holland-Talent Bart Verbruggen AZ Die FußballKolumne von Jean-Marie Pfaff ‚‚ Bart Verbruggen ähnelt ‘‘ Manuel Neuer

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