42 Wandern, Biken & Wohlfühlen Vorbei an Felsen, die in die Natur getaucht wurden Eine Wanderung über den Mühlgrabenweg zum Hirschenstein im Bayerischen Wald Der Hirschenstein zählt mit seinen 1095 Metern über Normalhöhennull zu den höchsten Bergen des Bayerischen Waldes. Am Gipfel wird man mit einer einzigartigen Aussicht über die Region belohnt und bei idealen Witterungsverhältnissen sogar mit einem Blick bis in die Alpen vom Dachstein bis zur Zugspitze. Vorweg: Wer auf der Suche nach einer relativ leichten Wanderung ist, bei der man gleichzeitig eine herrliche Aussicht genießen kann, der ist hier genau richtig. Denn die Wanderung zum Hirschenstein über den Mühlgrabenweg beinhaltet nur wenige steile Anstiege. Etwas Ausdauer und festes Schuhwerk sollte man dennoch mitbringen, um die etwa zehn Kilometer lange Strecke zu absolvieren. Machbar ist das in gut vier Stunden allemal. Gestartet wird am Parkplatz in Grandsberg. Empfehlenswert ist die Tour vor allem unter der Woche, weil zu dieser Zeit in der Regel nur wenige Wanderer unterwegs sind. So kann man auf dem ersten Teilstück der Wanderung die Stille des Waldes genießen und dem Plätschern des kleinen Baches lauschen, der entlang des Mühlgrabenwegs verläuft. Um auf den Mühlgrabenweg zu gelangen, folgt man vom Parkplatz aus der Beschilderung zum Schopf. Gekennzeichnet ist diese Route durch eine rote 9 und einer blauen Welle. Letztere leitet den Wanderer rund um den Mühlgrabenweg. Das erste kleine Teilstück vom Parkplatz aus ist zwar noch etwas steil, danach geht es aber eine ganze Zeit lang ebenerdig oder bergab dahin. Ganz gemütlich, wie bei einem Waldspaziergang. Kurze Pause am Grimmeisenweiher Zu empfehlen ist auf etwa halber Strecke des Mühlgrabenwegs der Grimmeisenweiher – ein herrlich abgelegenes Kleinod, ideal für eine kurze Pause samt Brotzeit. Vom Grimmeisenweiher geht es dann wieder etwa 100 Meter zurück auf den Mühlgrabenweg. Auf lauschigen kleinen Waldwegen folgt man dort dem Plätschern des Baches. Eine Strecke, die auch bei Mountainbikern sehr beliebt ist. Nach einer Weile neigt sich der Mühlgrabenweg dem Ende entgegen und man gelangt direkt zum Schuhfleck, gekennzeichnet durch einen urigen hölzernen Pavillon und gleichzeitig der Wanderwegknoten. Neun Wanderwege treffen hier aus allen Himmelsrichtungen und Orten wie Schwarzach, Kalteck, Bernried, Grandsberg, Rettenbach und Sankt Englmar zusammen. Ab hier hat man nun mehrere Möglichkeiten für den Aufstieg zum Hirschenstein. Der etwas anspruchsvollere Weg führt direkt vom Schuhfleck aus steil in den Wald hinein. Für diese Route sollte man eine gute Ausdauer mitbringen, weil sie auf direktem Weg zum Hirschenstein führt. Es geht also etwa eine Stunde lang eigentlich nur bergauf. Wem das zu anstrengend klingt, der kann auch die leichtere Variante wählen. Dabei folgt man vom Schuhfleck aus auf einem leicht ansteigenden und breiten Forstweg der Beschilderung zum Hirschenstein. Zur Linken türmen sich dabei imposante Felsbrocken auf, die im Dickicht des Waldes wie gigantische Gesteinstropfen wirken. Besonders sehenswert ist dabei ein großer Felsen nur wenige hundert Meter vom Schuhfleck entfernt, der optisch einem Steinkauz gleicht. Der Bayerische Wald auf einen Panoramablick Von diesem Forstweg folgt man wenig später der Beschilderung in Richtung Hirschenstein und Predigtstuhl. Ab hier wird es wieder ein wenig anspruchsvoller. Über Stock und Stein führt ein schmaler Pfad über eine Länge von rund 900 Metern direkt zum Hirschenstein. Dort angekommen, lohnt es sich, die Stufen der schmalen Wendeltreppe auf den etwa sieben Meter hohen Aussichtsturm zu nehmen. Hier offenbart sich einem die Schönheit des Bayerischen Waldes auf einen Blick. Matthias Jell Diesem gigantischen „Steinkauz“ begegnet man auf dem Weg zum Hirschenstein. Früh morgens auf dem Weg zum Hirschenstein. Fotos: Jell
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