www. . de 10 1. BrewsLi, Taubenstraße 2 Gemütliche Gasthausbrauerei mit kreativen Bieren, die nur dort im Ausschank sind. 2. TrueBrew Brewing, Dreimühlenstraße 25 Cooler Taproom mit zehn Bieren vom Hahn. Dazu gibt’s leckere Pinsa. 3. Ambar Bistro, Tegernseer Landstraße 25 Italienisches Bistro mit hausgemachten Nudeln, fantastischen Polpette und regionaler Bierauswahl. Tipps 1 2 3 MAREIKE HASENBECK Die Ayingerin ist Bier-Sommelière und Autorin des Buchs „Bier Unser“ Auch wenn sie die Weltmeisterschaft nicht gewonnen hat, darf sich Mareike Hasenbeck beste BierSommelière der Welt nennen. Denn außer ihr hat es keine Frau ins Finale geschafft. Schnuppern, riechen, schmecken, wo handwerklich gebrautes Bier abseits des Massenmarkts entsteht, ist die Ayingerin zu finden. Als Bier-Bloggerin und Journalistin sucht sie immer nach neuen kreativen Brauern und ihren Getränken. Über ganz besondere Fundstücke, ihre Leidenschaft fürs Craft Beer und die sensorische Kunstfertigkeit, Bier richtig zu verkosten, schreibt sie in ihrem neuen Buch „Bier Unser“ (Callwey Verlag). Chic hat sich im Interview schon mal eine kleine Einführung ins Thema geben lassen. Frau Hasenbeck, welche Art von Bier kann man auf der Welt finden, wenn das Reinheitsgebot keine Rolle spielt? Da gibt es die verrücktesten Sude und man wird in Ländern fündig, in denen man gar nichts erwartet hätte. In meinem Blog feinerhopfen. com habe ich eine Sparte, die sich „Schräge Biere“ nennt. Dort erzähle ich von solchen. In Italien findet man zum Beispiel Biere, bei denen Steinpilze, Pfifferlinge und Trüffel verwendet wurden. Das ergibt einen interessanten Umami-Geschmack. Das schrägste Erlebnis hatte ich aber auf Island, da wurde mit über Schafsdung gerösteten Walhoden gearbeitet. Die Erwartung an einen besonderen Geschmack war hier sehr groß, am Ende hat es aber einfach nur geräuchert geschmeckt. Wer sind diese Menschen, die versuchen beim Brauen neue Wege zu gehen? In der modernen Bierszene arbeiten junge Wilde, die mutig und experimentierfreudig sind. Sie verstehen das Reinheitsgebot nicht als Einheitsgebot. 360 Hopfensorten mit unterschiedlichsten Aromen, verschiedene Hefen mit Noten von Ananas und Malz, das zum Beispiel nach Schokolade schmeckt, bieten Brauern sehr viele Möglichkeiten. Sehr gerne würden sie natürliche Zutaten verwenden wie die Zwetschgen oder Kirschen aus dem Garten. Das geht natürlich, allerdings darf bei uns das Ergebnis dann nicht mehr Bier heißen, sondern Biermischgetränk. Wie haben Sie die Brauereien für ihr Buch ausgewählt? Es gibt inzwischen so viele spannende, dass die Auswahl von 20 tatsächlich schwierig war. Ich habe mich auf den deutschsprachigen Raum konzentriert. Wichtig für mich war auch, dass die Vorgestellten eine eigene Brauerei haben und auf ihre Art und Weise einzigartig sind. Die Spannbreite reicht von total innovativ bis hin zur ältesten Brauerei der Welt. Was wollen Sie mit dem Buch vermitteln? Bier ist cool und darf Spaß machen! Das heißt weg von der reinen Wirkung zum Genuss. Ich habe ein Kapitel darüber, welches Essen gut zum Bier passt, eines darüber wie man verkostet und erkläre, welche Rolle Gläser spielen. Was hat es denn mit der Auswahl der Gläser auf sich? Mit dem Bier passiert etwas, wenn man es anstatt aus einem Willibecher, dem typischen Glas fürs Helle, aus einem weinglasartigem Gefäß trinkt. Da geht es um Trinkgeschwindigkeit, Optik und Haptik und vor allem die Menge. Es hat sich gezeigt, dass kleinere Gläser mit geringerer Füllmenge besonders Frauen begeistern. Auch können sich hier die Aromen anders entfalten. Viele Frauen sprechen auf die fruchtigeren Biere mit Aromen von Zitrusfrüchten und Maracuja an und sind erstaunt, dass da nichts zugesetzt ist, sondern die Noten durch den Hopfen entstehen. Aromen von Maracuja und Zitrusfrüchten – kann das wirklich jeder so deutlich schmecken? Es gibt keine geborenen Sensoriker, das ist eine Frage des Trainings. Beim Bier hilft es, sich die Rohstoffe, aus denen es entsteht, näher anzusehen und sich die Frage zu stellen, für welches Aroma sie jeweils zuständig sind. Man muss anfangen, sich auf Craft Biere einzulassen und diese nebeneinander probieren. Das geht am besten bei Tastings, die von Biershops, Brauereien und Sommeliers angeboten werden. Welche Aufgaben warten bei einer Sommelier-Weltmeisterschaft? Man muss zehn Biere blind erkennen sowie zehn Fehlaromen, die durch Lagerung und beim Brauen entstehen. Dazu gibt es noch einen Wissenstest. Das Blindriechen und -schmecken trainiere ich vorher, ansonsten bin ich schon recht gut vorbereitet, weil ich viel herumkomme, viel Unterschiedliches probiere und herumfrage. Außerdem sind Frauen rein körperlich im Vorteil, sie gelten als die besseren Sensorikerinnen. Foto: Ambar Foto: D. Schmidt Foto: BrewsLi Foto: Lisa Hantke
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